Ernährung der Zukunft: So werden wir 2050 essen

Im Supermarkt können wir heute aus knapp 20.000 verschiedenen Produkten auswählen, nie zuvor in der Menschheitsgeschichte gab es eine größere Auswahl. Doch der Klimawandel stellt Erzeuger vor große Herausforderungen, weil etwa Dürren oder Überschwemmungen verstärkt auftreten. “Unsere Ernährungssysteme werden zunehmend anfälliger”, sagt Agrarwissenschaftler Dr. Martijn Sonnevelt, der am World Food System Center der ETH Zürich an interdisziplinären Ansätzen für eine nachhaltige Welternährung arbeitet.

Das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” wirft einen Blick in die Zukunft unserer Ernährung.

Quinoa als Alternative zu Weizen, Mais und Reis

Angesichts der Knappheit landwirtschaftlicher Flächen könnte das sogenannte Vertical Farming helfen. Dabei werden Pflanzen in geschlossenen Systemen unter künstlichem Licht kultiviert, das Licht kommt von LEDs, die Pflanzensysteme können beliebig in die Höhe gestapelt werden. Stillgelegte U-Bahn-Schächte, Industriebrachen – Vertical Farming kann an vielen Orten stattfinden, auch in den Städten. Angesichts hoher Strompreise und einer durchwachsenen Umweltbilanz können allerdings derzeit die meisten saisonalen Produkte im Gewächshaus oder Freiland immer noch kostengünstiger produziert werden.

Weizen, Mais und Reis sind die drei Lebensmittel, die weltweit etwa 40 Prozent aller Kalorien liefern – eine gefährliche Abhängigkeit, warnen Agrarwissenschaftler. Eine Alternative könnten Pflanzen sein, die sich gut an ein verändertes Klima anpassen, etwa Quinoa. Sie kann auf versalzten Böden wachsen, die eine immer größere Fläche einnehmen. Die Pflanze konzentriert das Salz in kleinen Blasen auf den Blättern und wirft es ab.

Künftig kleinere Fische auf dem Speiseplan

Auf unserem Speiseplan stehen auch häufig Fisch und Meeresfrüchte. Doch die reine Fischerei kann diesen Bedarf schon lange nicht mehr befriedigen, seit etwa zwei Jahren ist der Anteil der Fische aus Aquakulturen größer als der wild gefischte. Auch 2050 wird es noch den beliebten Zuchtlachs geben, allerdings können sich diesen Fisch dann wohl nur noch die Reichen leisten, prognostizieren Experten. Der Trend wird deshalb in den kommenden Jahren hin zu kleineren Fischen gehen, die niedriger in der Nahrungskette sind, sich pflanzlich ernähren und nicht mit Fischmehl gefüttert werden müssen, so das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Und wie steht´s mit Insekten als Nahrungsmittel? Bisher stoßen die neuen Fleischlieferanten noch auf Ablehnung in der Bevölkerung. Die Vorstellung, Insekten zu essen, finden viele Menschen eklig. Doch das könnte sich ändern. Agrarwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler prognostizieren, dass Insektenproteine künftig wichtiger für die Ernährung werden. Sie appellieren, den Ekel vor Insektenmehl zu überwinden – schließlich essen wir ja auch gehäckselte Innereien in aufgereinigten Schafsdärmen, sprich: Wurst. Bislang allerdings findet man Lebensmittel, die mit Insektenprotein angereichert sind, nur selten im Supermarkt.

Quelle: Wort & Bild Verlag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vielleicht gefällt dir auch
Mehr lesen

New Work und Nachhaltigkeit in einem – Acer präsentiert eKinekt Fahrradschreibtisch

Acer hat heute den smarten Bike Desk eKinekt BD 3 vorgestellt. Das Gadget kombiniert einen Schreibtisch mit einem stationären Fahrrad und ermöglicht so einen nachhaltigen und gesünderen Lebensstil. Mit dem eKinekt BD 3 kann man gleichzeitig arbeiten und trainieren, während die erzeugte kinetische Energie direkt über zwei USB-Type-A-Anschlüsse bzw. einen USB-Type-C-Anschluss die verwendeten Geräte antreibt und auflädt.
Mehr lesen
Mehr lesen

IKW-Jugendstudie zu TikTok: Wenn Abschalten keine Option ist

Die Jugendlichen wissen eigentlich ganz genau, was sie tun, wenn sie stundenlang auf TikTok unterwegs sind. Kritisch merken sie selbst an, durch ständiges TikTok-Schauen zu “verblöden und abhängig” zu werden. Doch konsequent abzuschalten, schaffen nur die wenigsten. Viele führen eher eine Art “On-off-Beziehung”. Immer wieder löschen sie die App – nur um nach kurzer Zeit wieder auf die Plattform zurückzukehren.
Mehr lesen
Mehr lesen

Studie besagt: Gesundheit und Familie sind das Wichtigste für ein lebenswertes Leben

Was macht das Leben lebenswert? – dies wollte die Hannoversche in einer repräsentativen Befragung unter 1.000 Bundesbürgern, die Marktforschungsinstitut Toluna durchgeführt hat, wissen. Das Ergebnis: Die Gesundheit steht an oberster Stelle, gefolgt vom Familienleben. Dabei weichen die Nennungen von Einzelpersonen- und Mehrpersonenhaushalten ohne und mit Kindern zum Teil erheblich voneinander ab. Das Absicherungsverhalten spiegelt die genannten Werte bei allen Gruppen allerdings nicht wider.
Mehr lesen
Mehr lesen

Für jeden Vierten ist der Advent die hektischste Zeit des Jahres

Für jeden vierten Deutschen (25 Prozent) ist der Advent die hektischste Zeit des Jahres. Für die Mehrheit (67 Prozent) trifft das nicht zu. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar). Sechs Prozent antworteten mit “Weiß nicht”, zwei Prozent machten keine Angabe. Männer empfinden die Adventszeit etwas anstrengender als Frauen (26 Prozent gegenüber 23 Prozent).
Mehr lesen
Mehr lesen

DVAX-GA im Sommer 2024: Die Aktienkultur in Deutschland wird weiblicher

Das Meinungsklima in Deutschland zur aktienbasierten Geldanlage hat sich in den vergangenen Jahren deutlich zum Positiven entwickelt. Wesentlich hat dazu die zunehmend aufgeschlossene Haltung der Frauen gegenüber Aktien, Börsen und Kapitalmärkten beigetragen. Das geht aus einer Sonderauswertung des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) hervor, die das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) und die Fondsgesellschaft DWS vorgelegt haben.
Mehr lesen
Mehr lesen

Gesunde Unternehmen – Challenge 2022: Gesundheitsbewusste Unternehmen und Beschäftigte ausgezeichnet

Die Gewinner des diesjährigen hkk-Wettbewerbs zur Förderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements “Gesunde Unternehmen – Challenge 2022” stehen fest: Die Bremer Wichmann und Ullrich GmbH (1. Platz, 10.000 Euro), die mindshape GmbH mit Sitz in Köln (2. Platz, 5.000 Euro) und die in Hannover ansässige Untis Niedersachsen GmbH (3. Platz, 2.500 Euro). Der Versicherungsmakler Markus Heider aus Harsewinkel erhält für sein starkes Engagement im betrieblichen Gesundheitsmanagement (kurz: BGM) den mit 2.000 Euro dotierten Kleinunternehmerpreis für Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten.
Mehr lesen