73 Prozent der Deutschen haben im vergangenen Jahr mindestens einen Betrugsversuch erlebt, rund ein Viertel (24 %) ist diesen zum Opfer gefallen – bei der Generation Z waren es sogar 41 Prozent. Besonders verbreitet sind Shopping- und Handelsbetrug (23 %), Investment- und Kryptobetrugsmaschen (23 %), Identitätsdiebstahl (19 %) sowie Romance- oder Dating-Betrug (22 %). Wer beim Online-Shopping auf eine Betrugsmasche hereinfiel, erlitt in 64 Prozent der Fälle einen finanziellen Schaden. Fast die Hälfte (48 %) verlor dabei 100 Euro oder mehr.
Die Angst vor ausgeklügelten, kaum noch erkennbaren Betrugsfällen wächst: Drei von vier deutschen Verbrauchern (75 %) finden es zunehmend schwierig, Betrugsversuche bei Transaktionen zu erkennen. Gleichzeitig hält das Schamgefühl viele Betroffene davon ab, über ihre Erfahrungen zu sprechen – 44 Prozent hätten Hemmungen, sich jemandem anzuvertrauen.
Künstliche Intelligenz gilt als stärkste Bedrohung für Cybersicherheit
KI-gestützte Betrugsmaschen sind für deutsche Verbraucher künftig die größte Sorge, wenn es um Cybersicherheit geht. Gleichwohl fühlen sich nur 11 Prozent sehr sicher im Umgang mit KI-basierten Bedrohungen. Die Mehrheit befürchtet, dass KI zu ausgefeilteren Angriffen führen wird (42 %), etwa durch automatisierte Cyberattacken oder täuschend echte Phishing-Mails. Besonders Jüngere (Generation Z (51%) und Millennials (40%)) bringen KI mehr Vertrauen entgegen als ältere Generationen (Gen X (26%) und Boomer 20%)), sehen aber auch die Risiken.
Betrugserfahrung verändert Verbraucherverhalten – kleine Händler besonders betroffen
Nach einem Betrugsfall würden 71 Prozent der Deutschen nicht mehr bei dem betroffenen Händler einkaufen. Dies trifft insbesondere kleine Unternehmen: 72 Prozent der Verbraucher geben an, nach einem Betrugsfall nur noch bei bekannten oder großen Händlern einzukaufen und kleinere oder unbekannte Marken zu meiden. Beim Schutz vor Betrug setzen die Befragten auf Finanzinstitute: 78 Prozent vertrauen ihren Banken und 68 Prozent ihren Kreditkartenanbietern.
Cybersicherheit im Alltag: Zwischen Eigeninitiative und Schulungswunsch
Viele Verbraucher ergreifen bereits Schutzmaßnahmen: Sie halten Software aktuell (67 %), prüfen E-Mail-Absender (65 %), nutzen sichere Passwörter (63 %) und Zwei-Faktor-Authentifizierung (57 %). Dennoch wünschen sich 61 Prozent der Befragten zusätzliche Schulungen oder Trainings im Umgang mit Betrugsversuchen.
“Wenn mehr Menschen wöchentlich über ihre Online-Sicherheit nachdenken als über die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes, zeigt das, wie tief digitale Risiken in unserem Alltag angekommen sind. Cybersecurity ist keine Spezialdisziplin mehr – sie betrifft jede und jeden. Gleichzeitig fühlen sich nur 11 Prozent sicher im Umgang mit KI-basierten Bedrohungen – das ist ein klares Warnsignal. Wir brauchen mehr digitale Bildung, mehr Aufklärung und mehr Eigenverantwortung. Mit einem kostenlosen Cybersicherheits-Bildungsprogramm wollen wir mehr als zehn Millionen kleine und mittlere Unternehmen in Europa befähigen, sich besser zu schützen und die Chancen der digitalen Wirtschaft sicher zu nutzen”, sagt Peter Robejsek, Geschäftsführer bei Mastercard Deutschland.
Über die Studie “Global Mastercard Cybersecurity Research”
Die genannten Daten stammen aus einer Umfrage von The Harris Poll im Auftrag von Mastercard im September 2025 unter 13.077 europäischen Verbrauchern (aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich) über 18 Jahre (davon 1.002 Befragte in Deutschland).