Die Erholung wurde durch eine verstärkte Aktivität in der zweiten Jahreshälfte 2024 angetrieben. Büroimmobilien verzeichneten mit einem Minus von 10 Prozent das schwächste Jahr seit 2009, was vor allem auf den Trend zum hybriden Arbeiten und hohe Sanierungskosten für ältere Gebäude zurückzuführen ist. Der Markt für Wohnimmobilien und Hotels hingegen boomt, da Investoren in langfristig stabile und weniger risikobehaftete Segmente umschichten.
„Der Markt hat sich Anfang 2024 stabilisiert und wird weiterhin von der Nachfrage nach Wohnimmobilien getragen“, sagte Chris Brett, Leiter Kapitalmärkte Europa bei CBRE. „Das Interesse an Wohnimmobilien wird 2025 weiterhin dominieren.“
Während die Immobilienpreise seit ihrem Höchststand um durchschnittlich 23 Prozent gefallen sind – bei Bürogebäuden sogar um 38 Prozent –, bleibt die Unsicherheit über die Zinsentwicklung ein Risikofaktor für die Erholung. „Das Marktumfeld ist vorsichtig optimistisch“, so Tom Leahy, Leiter Real Assets Research EMEA bei MSCI. „Die jüngste Volatilität am Anleihemarkt könnte bedeuten, dass die Zinsen länger hoch bleiben als erwartet.“
US-Investoren dominierten weiterhin den Markt
Trotz der Herausforderungen bleibt London ein Magnet für internationale Investoren. Die Transaktionsvolumina im Vereinigten Königreich stiegen 2024 um 26 Prozent, da die deutliche Marktkorrektur zu einer höheren Abschlussbereitschaft auf Verkäuferseite führte. Zu den größten Deals gehörte die Übernahme eines 50-Prozent-Anteils am Broadgate-Skyscraper durch Abu Dhabis Modon Holding, was als positives Signal für den Bürosektor gewertet wird.
US-Investoren dominierten weiterhin den Markt: Blackstone, TPG, Starwood, KKR, Ares und Greystar gehörten zu den aktivsten Käufern. Blackstones Verkauf eines Luxus-Einzelhandelsobjekts in Mailand an Kering sowie Beteiligungsverkäufe an den britischen Einkaufszentren Liverpool One und Meadowhall gehörten zu den größten Transaktionen des Jahres.
Während Analysten zunächst mit einer Welle von Notverkäufen gerechnet hatten, blieben Zwangsversteigerungen und Kreditausfälle bislang aus. Allerdings warnte eine im Oktober veröffentlichte Studie der New York Federal Reserve, dass das bisherige Verhalten der Banken – oft als „extend and pretend“ bezeichnet – langfristig das notwendige Kapitalrecycling verlangsamen und potenzielle Verluste in der Zukunft vergrößern könnte.