Digitale Fahrtenbücher im Faktencheck: Vier Mythen und was wirklich stimmt

© Shiftmove GmbH
Ob im Außendienst, Handwerk oder als Selbständige: Wer beruflich viel mit dem Auto unterwegs ist, muss seine Fahrten dokumentieren – vor allem, wenn steuerliche Vorteile geltend gemacht werden sollen. Digitale Fahrtenbücher sind die moderne Alternative zum handschriftlichen Notizbuch. Sie sparen Zeit und reduzieren Fehler, und doch halten sich einige Vorurteile hartnäckig: zu kompliziert, nicht finanzamtkonform oder datenschutzrechtlich bedenklich?

Felix Schmidt, Produktchef bei Shiftmove und verantwortlich für das elektronische Fahrtenbuch von Vimcar, nimmt vier der gängigsten Mythen unter die Lupe – und zeigt, worauf es bei der Wahl eines digitalen Fahrtenbuchs wirklich ankommt.

1. “Digitale Fahrtenbücher sind zu kompliziert.” – Falsch gedacht.

Noch immer hält sich die Vorstellung, digitale Fahrtenbücher seien schwer verständlich oder nur etwas für Technikaffine. In der Praxis sieht das längst anders aus, wie Schmidt betont:

“Moderne Fahrtenbuchlösungen sind so benutzerfreundlich, dass sie sich auch ohne technisches Vorwissen intuitiv bedienen lassen.”

Die Anwendung ist denkbar einfach: Ein OBD-Stecker wird ins Fahrzeug eingesteckt und zeichnet automatisch alle Fahrten auf. Per App können diese anschließend mit einem Klick als privat, geschäftlich oder Arbeitsweg kategorisiert werden. Intelligente Funktionen wie die automatische Erkennung häufig besuchter Orte oder das einfache Hinzufügen von Zwischenstopps sorgen für zusätzlichen Komfort. Je länger das System genutzt wird, desto effizienter wird die Bedienung – ganz ohne Papierkram und mit deutlich weniger Aufwand.

2. “Digitale Fahrtenbücher sind fehleranfällig.” – Im Gegenteil.

Die Sorge, dass Technik zu mehr Fehlern führt, ist verbreitet – aber unbegründet. Im Gegenteil: Gerade bei handschriftlich geführten Fahrtenbüchern sind Zahlendreher, vergessene Einträge oder unvollständige Angaben an der Tagesordnung. Digitale Fahrtenbücher hingegen basieren auf automatischer Datenerfassung via GPS und dokumentieren Start- und Zielorte, Datum, Kilometerstand und Zwischenstopps zuverlässig und manipulationssicher.

“Bei handschriftlichen Einträgen sind Fehler nahezu unvermeidlich. Es ist menschlich, Zahlen zu vertauschen oder etwas zu vergessen. Automatisierte Systeme hingegen arbeiten präzise und rechtssicher”, sagt Schmidt.

Wichtig dabei: Schon seit knapp 30 Jahren ist in der Finanzverwaltung anerkannt, dass elektronische Fahrtenbücher nur dann steuerlich anerkannt werden, wenn sie fälschungssicher sind. Qualifizierte Anbieter setzen diese Vorgabe technisch um, entwickeln sie stetig weiter und liefern damit eine rechtssichere Grundlage für die Steuerdokumentation.

3. “Digitale Fahrtenbücher werden vom Finanzamt nicht anerkannt.” – Doch, mit der richtigen Lösung.

Ein weit verbreitetes Missverständnis: Nicht jede digitale Lösung wird akzeptiert – aber die richtige schon.

“Ein digitales Fahrtenbuch muss manipulationssicher, lückenlos und nachvollziehbar sein”, erklärt Schmidt. “Deshalb achten wir streng auf die Einhaltung der GoBD-Richtlinien und stehen im engen Austausch mit den zuständigen Finanzbehörden.”

Ein weiterer Pluspunkt: Gute Systeme bieten eine Exportfunktion, mit der sich das Fahrtenbuch bei einer Prüfung strukturiert an Steuerberater oder Finanzamt übermitteln lässt. Einige Anbieter unterstützen ihre Nutzerinnen und Nutzer zusätzlich mit einem fachlich geschulten Kundenservice, der bei Rückfragen durch die Behörde zur Seite steht.

4. “Digitale Fahrtenbücher gefährden die Privatsphäre.” – Moderne Standards sorgen für Sicherheit.

Gerade im betrieblichen Umfeld bestehen häufig Bedenken, dass digitale Fahrtenbücher sensible Daten preisgeben könnten – etwa über Arbeitszeiten, Strecken oder private Fahrten. Doch hier greift moderner Datenschutz: Rollen- und Rechtekonzepte stellen sicher, dass ausschließlich die Fahrerin oder der Fahrer selbst Einsicht in private Fahrten hat.

“Verschlüsselung, deutsche Serverstandorte und DSGVO-Konformität sind für uns selbstverständlich”, betont Schmidt. “Das hat auch schon Betriebsräte überzeugt, die bei der Einführung zunächst skeptisch waren.” Deshalb erneuert das Unternehmen auch jährlich seine Datenschutz-TÜV-Zertifizierung.

Fazit: Weniger Aufwand, mehr Kontrolle – und häufig eine spürbare Steuerersparnis

Digitale Fahrtenbücher entlasten nicht nur im Alltag, sondern bieten auch klare finanzielle Vorteile. Nutzerinnen und Nutzer sparen laut Unternehmensangaben im Schnitt über 2.700 Euro Steuern pro Jahr – allein durch den präzisen Nachweis beruflich veranlasster Fahrten. Mit fortschreitender Technologie werden digitale Fahrtenbücher zudem immer effizienter, sicherer und datenschutzkonformer. Das macht sie zu einer zeitgemäßen Lösung für Selbstständige, kleine Betriebe und große Fuhrparks gleichermaßen.

Worauf es bei der Auswahl eines Anbieters ankommt:

  • Rechts- und Finanzamtkonformität: Erfüllt die Lösung die GoBD-Vorgaben und Anforderungen des Finanzamts?
  • Datensicherheit: Werden Daten verschlüsselt übertragen und auf deutschen Servern gespeichert?
  • Benutzerfreundlichkeit: Ist die Bedienung intuitiv, gibt es Erinnerungsfunktionen?
  • Datenschutz: Können private Fahrten zuverlässig geschützt und ausgeblendet werden?

Digitale Fahrtenbücher sind längst kein technisches Nischenprodukt mehr – sondern ein praxisnahes Werkzeug, das Prozesse vereinfacht, Zeit spart und steuerliche Vorteile sichern kann. Eine Investition, die sich vielfach schnell bezahlt macht.

Vielleicht gefällt dir auch
Mehr lesen

New Work und Nachhaltigkeit in einem – Acer präsentiert eKinekt Fahrradschreibtisch

Acer hat heute den smarten Bike Desk eKinekt BD 3 vorgestellt. Das Gadget kombiniert einen Schreibtisch mit einem stationären Fahrrad und ermöglicht so einen nachhaltigen und gesünderen Lebensstil. Mit dem eKinekt BD 3 kann man gleichzeitig arbeiten und trainieren, während die erzeugte kinetische Energie direkt über zwei USB-Type-A-Anschlüsse bzw. einen USB-Type-C-Anschluss die verwendeten Geräte antreibt und auflädt.
Mehr lesen
Mehr lesen

IKW-Jugendstudie zu TikTok: Wenn Abschalten keine Option ist

Die Jugendlichen wissen eigentlich ganz genau, was sie tun, wenn sie stundenlang auf TikTok unterwegs sind. Kritisch merken sie selbst an, durch ständiges TikTok-Schauen zu “verblöden und abhängig” zu werden. Doch konsequent abzuschalten, schaffen nur die wenigsten. Viele führen eher eine Art “On-off-Beziehung”. Immer wieder löschen sie die App – nur um nach kurzer Zeit wieder auf die Plattform zurückzukehren.
Mehr lesen
Mehr lesen

Studie besagt: Gesundheit und Familie sind das Wichtigste für ein lebenswertes Leben

Was macht das Leben lebenswert? – dies wollte die Hannoversche in einer repräsentativen Befragung unter 1.000 Bundesbürgern, die Marktforschungsinstitut Toluna durchgeführt hat, wissen. Das Ergebnis: Die Gesundheit steht an oberster Stelle, gefolgt vom Familienleben. Dabei weichen die Nennungen von Einzelpersonen- und Mehrpersonenhaushalten ohne und mit Kindern zum Teil erheblich voneinander ab. Das Absicherungsverhalten spiegelt die genannten Werte bei allen Gruppen allerdings nicht wider.
Mehr lesen
Mehr lesen

Gesunde Unternehmen – Challenge 2022: Gesundheitsbewusste Unternehmen und Beschäftigte ausgezeichnet

Die Gewinner des diesjährigen hkk-Wettbewerbs zur Förderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements “Gesunde Unternehmen – Challenge 2022” stehen fest: Die Bremer Wichmann und Ullrich GmbH (1. Platz, 10.000 Euro), die mindshape GmbH mit Sitz in Köln (2. Platz, 5.000 Euro) und die in Hannover ansässige Untis Niedersachsen GmbH (3. Platz, 2.500 Euro). Der Versicherungsmakler Markus Heider aus Harsewinkel erhält für sein starkes Engagement im betrieblichen Gesundheitsmanagement (kurz: BGM) den mit 2.000 Euro dotierten Kleinunternehmerpreis für Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten.
Mehr lesen
Mehr lesen

Für jeden Vierten ist der Advent die hektischste Zeit des Jahres

Für jeden vierten Deutschen (25 Prozent) ist der Advent die hektischste Zeit des Jahres. Für die Mehrheit (67 Prozent) trifft das nicht zu. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar). Sechs Prozent antworteten mit “Weiß nicht”, zwei Prozent machten keine Angabe. Männer empfinden die Adventszeit etwas anstrengender als Frauen (26 Prozent gegenüber 23 Prozent).
Mehr lesen
Mehr lesen

DVAX-GA im Sommer 2024: Die Aktienkultur in Deutschland wird weiblicher

Das Meinungsklima in Deutschland zur aktienbasierten Geldanlage hat sich in den vergangenen Jahren deutlich zum Positiven entwickelt. Wesentlich hat dazu die zunehmend aufgeschlossene Haltung der Frauen gegenüber Aktien, Börsen und Kapitalmärkten beigetragen. Das geht aus einer Sonderauswertung des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) hervor, die das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) und die Fondsgesellschaft DWS vorgelegt haben.
Mehr lesen