Bekannt wurde sie durch YouTube – doch in den letzten Monaten wurde es etwas stiller um Dounia Slimani. Die Unternehmerin, Influencerin und Mutter hat die Zeit genutzt, um sich neu aufzustellen: “Durch eine Notsituation habe ich erkannt, dass ich mein gesamtes Mindset unbedingt auf Vordermann bringen muss”, erzählt Dounia Slimani. Als sie im Jahr 2020 an Krebs erkrankte, war ihr gesamtes Leben, alles, was sie aufgebaut hat, schlagartig in Gefahr. “Den Kampf habe ich im Kopf gewonnen”, erklärt sie uns – und möchte ihre Erfahrung weitergeben.
Damit ihre Prüfung anderen Frauen nicht passiert, hilft sie mit Femmetelligent Consulting Frauen dabei, eine finanzielle und emotionale Intelligenz aufzubauen. Wie das gelingt, welche Frauen sie besonders unterstützen möchte und wie sie selbst den Weg aus der Krise gemeistert hat, verrät sie im Interview.
Dounia Slimani bei uns im Interview!
Herzlich willkommen im BusinessWoman, Dounia Slimani! Du bist als YouTuberin bekannt geworden, hast aber jetzt ein neues Herzensprojekt gestartet. Worum geht es da genau?
Die Idee zu meinem Projekt, also mein Warum, ist vor zwei Jahren entstanden. Damals war ich bereits seit acht Jahren auf YouTube aktiv. Das war die schönste Zeit in meinem Leben. Aber dann hat sich alles schlagartig verändert. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde bei mir Krebs diagnostiziert. Dann war ich von heute auf morgen auch noch alleinerziehend und kümmerte mich neben der Selbstständigkeit um meinen Sohn. Was in der Pandemie mit vielen Selbstständigen passiert ist – und was das mit einer Frau macht, die plötzlich alleine steht – ist ja auch kein Geheimnis.
Ich war eigentlich immer sehr positiv, wusste immer, diese Krebserkrankung ist eine Herausforderung, die ich meistern kann. Auf diesem Weg habe ich sehr viele Fertigkeiten gelernt. Zum Beispiel zu affirmieren, ein positives Mindset zu haben und auch nicht allen Ärzten zu glauben, wenn sie Dinge sagten wie “Das wird eher schwierig”. Mein Mantra war stets “Ich bin gesund” und ich selbst sah mich auch in Zukunft gesund.
Als ich schließlich gesund war, habe ich mir selbst gesagt: “Du hast jetzt die letzten Jahre so hart gekämpft und hast so viel gelernt – und mein Wunsch ist es, den Frauen da draußen beizubringen, ein positives und starkes Mindset zu haben, von dem sie ihr ganzes Leben lang profitieren!” Da ich selbst während meiner schwierigen Zeit intensiv in mich selbst investiert und mich in allen Themengebieten weitergebildet habe, wollte ich dieses Wissen auch anderen Menschen beibringen. Mein Ziel war und ist es seitdem, Frauen zu helfen, wie sie finanziell intelligent werden, weil das etwas ist, was uns in der Schule nicht beigebracht wird. Außerdem will ich sie dabei unterstützen, wie man sich nach außen präsentiert und wie man sich selbst davon überzeugt, dass man die Welt da draußen so sieht, wie man selbst ist. So ist mein Wunsch entstanden, mein Projekt Femmetelligent zu launchen.
“Ich unterstütze Frauen, die für ihre Transformation auch bereit sind.”
Das klingt ja nach einem sinnvollen Programm für eigentlich jede Frau. Wer kann von deiner Erfahrung besonders profitieren?
Ich habe mich auf die wundervollen Frauen dieser Welt fokussiert! Frauen, die mitten im Leben stehen. Ganz egal, ob eine Frau Mama, geschieden oder Single ist – ob sie selbstständig ist, ein Business hat oder eine High Performerin ist. Es ist wichtig, dass sie committed ist und bereit für eine Transformation ist. Frauen, die bereit sind, ihr Leben zu verändern und in ihr positives Mindset sowie in ihre finanzielle Intelligenz zu investieren, um ihre Ziele zu erreichen – das sind die Frauen, die zu mir kommen.
Jetzt sprichst du mit deinem Angebot eine recht breite Zielgruppe an. Was sind denn die typischen Gründe, warum die Frauen ihre Ziele manchmal nicht alleine erreichen können und warum sie sich am Ende Hilfe suchen?
Wir Menschen tendieren ja manchmal dazu, eigene Glaubenssätze nicht zu erkennen. Wir sind schließlich alle unterschiedlich aufgewachsen: Jeder hat ein anderes soziales Umfeld und wurde von anderen Werten geprägt.
“Um die Glaubenssätze aufzulösen und zu verändern, die uns beschränken, brauchen wir manchmal die Hilfe eines Außenstehenden.”
Außerdem neigen wir alle dazu, uns ein wenig selbst zu sabotieren. Ich habe durch meine jahrelange Arbeit an mir selbst gelernt, emphatisch mit solchen Glaubenssätzen umzugehen und kann meinen Klientinnen deshalb sehr gut beim Reflektieren helfen.
Dounia Slimani vertraut felsenfest in die Frauen, die zu ihr kommen
Coachings werden häufig kritisiert – vor allem in den Medien. Begegnest du auch entsprechenden Vorurteilen? Und wie gehst du damit um?
Ich führe aktuell sehr viele Gespräche mit potenziellen Klientinnen. Natürlich fragen sich die meisten, worauf ich nach zehn Jahren Influencer-Dasein meine Coaching-Expertise aufbaue. Viele fragen sich dann auch, warum ich das mache und ob ich vielleicht in Geldnot stecke. Mir ist eigentlich relativ egal, was die Leute denken. Mir ist nur wichtig, dass die Frauen, die Unterstützung benötigen, den Mut fassen, zu mir zu kommen. Ich habe in mich investiert und die Transformation gesehen, die ein Coaching mit einem Menschen machen kann. Frauen zu helfen, in ihre Kraft zu kommen und sie daran zu erinnern, zu was sie fähig sind in ihrem Leben, ist für mich eine Mission geworden.
Jetzt bist du noch sehr frisch im Coaching-Business. Hast du denn bereits erste Klientinnen betreut? Wie sehen deine ersten Erfahrungen in dem Bereich aus?
Begonnen hat es mit mir, ich war tatsächlich selbst bisher mein größtes Projekt. Noch während meines Gesundungsprozesses habe ich immer wieder Interviewanfragen bekommen, weil sich viele gefragt haben, wie ich es schaffe, so kraftvoll und zuversichtlich mit der Krebserkrankung umzugehen. Auch in meinem privaten Umfeld sind viele Menschen mit ihren Themen auf mich zugekommen. Daraus haben sich immer häufiger Coaching-Gespräche entwickelt. Dann habe ich mir gedacht: “Ganz ehrlich, Dounia, du machst das die ganze Zeit schon für Menschen, die du kennst und schätzt – daraus musst du ein Business machen.”
Dounia Slimani, vor deiner Krebserkrankung warst du als YouTuberin bekannt. Wie kam es dazu und was genau hast du auf YouTube gemacht?
Ich habe damals Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim studiert und ich erinnere mich noch, wie mein Bruder Sami Slimani noch während seines Abiturs in seinem Zimmer Videos für YouTube produzierte. Mich freute das damals für ihn, dass er ein schönes, neues Hobby gefunden hatte, das ihm Spaß machte. Recht schnell holte er dann aber auch meine Schwester mit ins Boot. Ich hatte mich ehrlich gesagt zu der Zeit gar nicht auf YouTube gesehen. Ich war eher immer der Mensch, der Dinge gut managen konnte – also habe ich kurzerhand beschlossen, meine Geschwister in ihrem Projekt zu unterstützen und alles Organisatorische im Hintergrund zu machen.
Zu meinem Glück sagte mein Bruder irgendwann zu mir: “Ich sehe dich einfach vor der Kamera und wir machen jetzt eine Wette!” Der Wetteinsatz war, einen eigenen YouTube-Kanal zu erstellen. Diese Wette hatte ich haushoch verloren. Das war der Beginn einer neuen Phase in meinem Leben. Auf YouTube habe ich zunächst gefühlt einmal alles ausprobiert. Ich habe moderiert und war als Make-up-Artistin auf allen Fashion Weeks dieser Welt unterwegs. Man kann sagen, ich habe die schöne Phase von Social Media als “Early Adopter” mitgenommen.
Dounia Slimani: Es geht um etwas Größeres als mich – darum, dass ich Frauen helfen möchte zu wachsen.
Aktuell ist es auf deinem Youtube-Kanal sehr ruhig geworden. Ist das eine Folge davon, dass du den vollen Fokus auf dein neues Projekt legst oder woran liegt das?
Das hat einen anderen Grund. Als Influencer bist du sehr nahbar. Ich habe früher zum Beispiel sehr gerne Familienvlogs gemacht. Dadurch hatten die Menschen das Gefühl, dass ich bei ihnen Zuhause bin und sie mich gut kennen. Ich war auch viel als Speakerin auf Business-Events unterwegs und habe viel Zeit in die Community gesteckt. Aber irgendwann dachte ich mir: “Ganz ehrlich, du bist jetzt 37 Jahre alt und es gab einen klaren Cut in deinem Leben – es wird Zeit, ein neues Kapitel in deinem Leben zu schreiben!”
“Ich habe mich noch nie als Influencerin betrachtet, sondern vielmehr als eine Person, die ihren Content sehr gerne zeigt.”
Jetzt gehe ich aber noch einen Schritt weiter und stelle meinen YouTube-Blog erst mal hintenan, denn es geht nicht mehr um die Person Dounia. Es geht um etwas Größeres als mich – darum, dass ich Frauen helfen möchte, zu wachsen. Auf meinem Hauptkanal wird aber in nächster Zeit auf jeden Fall wieder frischer Content folgen. Der private Blog-Kanal allerdings ist erst mal stillgelegt.
Du hast acht Jahre erfolgreich YouTube gemacht, bis die Corona-Pandemie kam. Danach ging erstmal alles bergab, wie du vorhin schon kurz angerissen hast. Wie war das für dich, vom Erfolg auf einmal in deine persönliche Krise zu rutschen?
Das war im ersten Moment natürlich eine Katastrophe. Du musst dir vorstellen, ich war im Januar 2020 noch auf der Fashion Week in Berlin und in Paris, also noch überall unterwegs. Und dann bekommst du diese Diagnose und dir wird plötzlich der Boden unter den Füßen weggerissen: Werbekunden haben sich abgewandt, weil sie nicht in Menschen investieren wollten, die krank sind und vielleicht sterben könnten. Selbst einige Freunde aus meinem Bekanntenkreis haben sich von mir abgewandt. Menschen tendieren einfach dazu, sich in Situationen, in denen jemand sterben könnte, emotional abzugrenzen, weil sie mit dem eigenen Schmerz und der Verlustangst nicht klarkommen. Und natürlich habe ich auch daher angefangen, mich mit dieser ganzen Thematik “finanzielle Intelligenz” zu beschäftigen: Dir bricht einfach das komplette Vermögen weg, weil alles, was du dir aufgebaut hat, also die gesamte Energie erstmal nur noch in deine Gesundung fließt.
Dounia Slimani möchte für andere Krebskranke ein starkes und positives Vorbild sein
Deine Krebserkrankung hat den Stein also damals ins Rollen gebracht. Warum hast du deine Krankheit eigentlich öffentlich gemacht?
Ich habe die Menschen durch meinen YouTube-Kanal acht Jahre lang in ihrem Leben begleitet. Ich dachte mir, dass es sehr viele Menschen da draußen gibt, die auch an Krebs leiden – für die kann ich ein starkes und positives Vorbild sein. Deshalb wollte ich mein Schicksal unbedingt öffentlich machen und anderen Betroffenen Kraft geben. Schau, wir haben unser Buch, “Das Slimani-Prinzip”, damals geschrieben, mit einer Auflage von über 100.000 Exemplaren, was ein Spiegel-Bestseller wurde. Die Leute kannten mein Mindset schon und wussten, dass ich stark bin. Deshalb wollte ich auch unbedingt weitermachen und meine Erfahrungen nach außen tragen. Das hatte nichts mit Selbstdarstellung zu tun.
“Für mich gehörte es einfach zu meiner Heilung dazu, nach außen zu gehen und zu sagen: Ja, Krankheiten passieren manchmal im Leben, es geht aber immer darum, wie man es annimmt.”
Wie kam es eigentlich zu dem Buch?
Wir Slimanis haben es alle drei zusammen geschrieben. Das war im Jahr 2013. Wir haben damals sogar die Bilder selber geschossen. Vom Verlag wurde das Buch super aufgenommen und es hat sich auch gut verkauft. Wir waren auf allen möglichen Buchtouren unterwegs und das war wunderschön, weil es unser Projekt war, das andere motivierte und unsere Prinzipien mit anderen teilte – unter anderem mit einigen Rezepten. Heute finde ich es süß, dass wir es gemacht haben und zu dieser Zeit hat es auch einfach gepasst.
Und wie ist es mit deinen Geschwistern jetzt? Macht ihr noch etwas gemeinsam?
Meine Geschwister und ich, wir verwirklichen uns gerade jeder auf seine Weise. Aufgrund meiner persönlichen Lebensgeschichte ist das Coaching-Projekt auch nur mein Baby.
Verständlich. Und wie sieht es mit einem eigenen Buch aus? Ist jetzt nicht der perfekte Moment, um dein eigenes zu schreiben?
Natürlich. Auf meinem Vision-Board steht sogar auch schon der Titel! Meine Idee für das eigene Buch entstand vor einem Jahr. Seitdem lasse ich sie vor meinem inneren Auge heranwachsen und konzentriere mich auf das Ziel. Und ich weiß, ich werde dieses Ziel auch erreichen.
Dounia Slimani: Schicksalsschläge passieren im Leben – Es geht darum, wie wir sie annehmen
Schicksalsschläge ereilen jeden von uns im Laufe des Lebens hin und wieder. Du bist sehr professionell und bedacht mit deinem umgegangen. Was würdest du anderen Menschen raten, die sich gerade in einer Krise befinden?
Zunächst sollte man den Schmerz zulassen. Sehr viele Menschen tendieren schnell dazu, negative Gefühle zu verdrängen. Man sollte sich nicht die Schuld für die eigene Situation geben und sich erlauben, den eigenen Schmerz zu fühlen und die Schwäche anzuerkennen. Vor allem, wenn man es gewohnt ist, immer kraftvoll und mental wie körperlich voller Energie zu sein, ist es sehr schwer zu akzeptieren, wenn das auf einmal wegfällt. Man hat das Gefühl, die Kontrolle über sein Leben zu verlieren. Doch genau diesen Schmerz zuzulassen, ist der Beginn der eigenen Heilung. Was ich zum Beispiel auch sehr gerne gemacht habe: Musik hören, Tagebuch schreiben, positive Affirmationen auf den Spiegel schreiben. Die positive Emotion ist dabei sehr wichtig.
“Am Anfang stellen sich viele die Frage nach dem “Warum”. Aber diese Frage führt zu keiner Besserung.”
Statt “Warum?”, sollte man sich also lieber die Frage stellen, wo man hin möchte.
Wenn ich das richtig verstehe, macht die Frage nach dem “Warum” nur zukunftsgewandt Sinn und nicht rückwärtsgewandt. Würdest du das so unterschreiben?
Ja, bei mir war es auch so, dass ich immer nur gesehen habe, wo ich eines Tages stehen werde und warum ich das möchte. Das ist so wichtig zur Selbstmotivation und du hast auch eine ganz andere Ausstrahlung. Und das wirkt sich schließlich auch auf deinen gesamten Körper aus.
Du hast den Krebs besiegt. Was ist das für ein Gefühl, wenn der harte Kampf sich bezahlt macht?
Mir hat ein Arzt nie eindeutig gesagt, dass ich gesund bin. Wenn man Krebs hatte, gilt man sein Leben lang als Risikopatient. Ich habe nach dem Abschluss der Therapien aber einfach für mich entschieden, dass ich gesund bin. Eine Befreiung war das aber trotzdem nicht. Ich habe mich gefühlt wie in einem Vakuum und eineinhalb Monate gebraucht, um zu verarbeiten, dass ich es wirklich gepackt habe. Dann habe ich mir mit meinem neuen Herzensprojekt eine neue Aufgabe gesucht, bei der ich alles geben kann.
Dounia Slimani über die Zukunft von “Femmetelligent”
Angenommen, ich möchte dich jetzt als Mentorin an meiner Seite haben. Wie kann ich dich erreichen und wie läuft das Ganze dann ab?
Wir sind gerade noch im Aufbau unserer Webseite. Aktuell bekomme ich deshalb alle Anfragen über Instagram und Facebook. Aber auch über meine E-Mail-Adresse kontakt@femmetelligent.de erreichen Interessentinnen mich gut. Konkret lernen meine Klientinnen dann bei mir, wie sie sich mit ihren Glaubenssätzen zum Thema Geld, Positivität und mentale Stärke auseinandersetzen. Dabei handelt es sich um ein 12-Wochen-Programm.
“Jede Klientin bekommt bei mir das Wissen an die Hand, wie sie ihr Einkommen – oder auch Einkommensströme – intelligent anlegen kann.”
Wir klären beispielsweise auch Fragen wie: Bin ich eher der Krypto-Mensch oder bin ich für Aktien geschaffen? Oder ist vielleicht doch eine Gold- oder Immobilienanlage das Richtige für mich? Das sind alles Fragen, die ich mit meinen Klientinnen kläre.
Du stehst aktuell zwar noch am Anfang, aber hast durch deine Community eine gute Startposition. Wo willst du mit deinem Unternehmen Femtelligent mal hin?
Ich will organisch wachsen und mich selbstverständlich vergrößern. Nur so erreiche ich noch mehr Menschen und kann dadurch auch mehr Frauen unterstützen, was ja meine Mission ist! Jede Klientin lernt bei mir, wie sie mit ihren zur Verfügung stehenden Ressourcen ihre finanziellen Ziele durch einen Handlungsplan erreichen kann. Dazu gehört nicht nur die Finanzbildung, sondern auch das Thema Money Mindset. Natürlich möchte ich auch mal viele Mitarbeiter und Arbeitsplätze für Menschen schaffen, die sich nach einer sinnstiftenden Arbeit sehnen, die sie glücklich macht, weil sie mit ihrer Arbeit etwas Gutes tun. Das ist meine Vision für die Zukunft!
Hier geht es zum Instagram Account von Dounia Slimani von Femmetelligent Consulting