Statistischen Erhebungen zufolge verfügen rund zwei Prozent aller Kinder über einen Intelligenzquotienten von 130 oder mehr Punkten und gelten damit offiziell als hochbegabt – von ihrer besonderen Begabung wissen allerdings die wenigsten. Vielmehr gelten diese Kinder häufig als schlechte Schüler, Klassenclowns oder hoffnungslose Fälle. Denn die Unwissenheit über ihre Begabung bereitet ihnen zunehmend Probleme. Permanente Unterforderung, das Gefühl, anders zu sein und der Fokus auf ihre Schwächen führt hochbegabte Kinder schnell in eine Negativspirale, die von Frustration über Leistungsverweigerung bis hin zu Depression reicht. Von ihrem Umfeld nicht erkannt oder verstanden, entstehen für sie nicht nur Konflikte mit Erziehern und Lehrkräften, sondern auch mit den eigenen Eltern. Die schlechten Leistungen in der Schule werden häufig zum Thema, das den Alltag der Familie massiv belastet. „Schulnoten sind kein Indikator für Intelligenz“, klärt Diana Haese, Gründerin und Geschäftsführerin des Begabtenzentrums Diana Haese, auf.
„Die intelligentesten Kinder, die wir je getestet haben, hatten die schlechtesten Noten. Aufgrund fehlender Förderung haben sie irgendwann resigniert.“
„Wird eine Hochbegabung jedoch frühzeitig erkannt, bewahrt dies nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Familien, Erzieher und Lehrkräfte vor späteren Problemen“, fährt die Expertin für Hochbegabung fort. „Einfache Tests können sowohl Aufschluss über die Intelligenz eines Kindes geben als auch individuelle Stärken und Talente im Detail diagnostizieren. Damit bilden sie die Basis für gezielte Förderung und eine hohe Lebensqualität.“ Mit dem Begabtenzentrum hat Diana Haese eine Anlaufstelle für Eltern geschaffen, die den Schulproblemen, sozial-emotionalen Auffälligkeiten oder der Niedergeschlagenheit ihres Kindes auf den Grund gehen wollen. Spezialisiert auf die Diagnostik und Förderung von hoch- oder besonders begabten Kindern, finden die Expertin und ihr Team schnell heraus, welches Umfeld ein Kind braucht und wie ein optimales Förderkonzept aussieht. Mit knapp 70.000 durchgeführten Tests konnte Diana Haese in den vergangenen Jahren unzähligen Familien aus 27 Ländern dabei helfen, Klarheit zu finden und ihre Lebensqualität zurückzuerlangen.
Diana Haese bei uns im Interview!
Herzlich willkommen im BusinessWoman, Diana Haese! Welche Anzeichen deuten auf eine mögliche Hochbegabung bei Kindern hin und wodurch können Eltern Gewissheit erlangen?
Erste Hinweise erhalten Eltern bereits im Kindergartenalter. Hochbegabte Kinder sprechen häufig wie kleine Erwachsene: Sie haben einen großen Wortschatz, können logische Zusammenhänge schnell erkennen und verstehen und weisen darüber hinaus eine sehr ausgeprägte Gedächtnisleistung auf. Auch die Orientierung an Älteren, ständiges Hinterfragen, Interesse an Wissenssendungen oder eine gewisse Belesenheit können Indikatoren für eine Hochbegabung sein. Später in der Schule können hochbegabte Kinder häufig schon Aufgaben aus höheren Klassenstufen lösen, bewegen sich sprachlich auf hohem Niveau und suchen oft in älteren Mitschülern kognitiv Gleichgesinnte.

Diese Parameter sind deutliche Anzeichen für eine Hochbegabung, doch Klarheit bringt nur ein Intelligenztest: ab einem IQ von 130 liegt offiziell eine Hochbegabung vor, ab einem Wert von 145 sogar eine Höchstbegabung. Rein statistisch gesehen sind zwei Prozent aller Menschen hochbegabt, während nur einer unter tausend eine Höchstbegabung aufweist.
“Nur drei bis fünf Prozent aller Lehrer und Erzieher sind auf begabte Kinder spezialisiert”
Warum werden so viele Hochbegabungen nicht offiziell festgestellt und welche Probleme entstehen daraus für die Kinder und ihre Familien?
Das größte Problem sehe ich in unserem Schulsystem, welches strikt vorgibt, wann ein Kind eingeschult wird – unabhängig von seinem kognitiven Stand. Während einige Kinder mit dem Unterricht überfordert sind, leiden andere an Unterforderung. Beispielsweise schalten Kinder, die bereits im Kindergartenalter lesen und schreiben können, in der ersten Klasse schnell ab und langweilen sich. Nach einigen Wochen reagiert ihr Körper psychosomatisch mit Kopf- und Bauchschmerzen. Im weiteren Verlauf gerät das Kind in eine Abwärtsspirale: Aus Langeweile werden Frustration, Arbeitsverweigerung, Schulverweigerung oder kindliche Depression – selbst Suizidgedanken haben wir schon erlebt.
“Ein unglückliches Kind und schlechte Noten stellen zudem eine enorme Belastung für die ganze Familie dar, die ihre Lebensqualität stark einschränkt.”
Häufig kommen Eltern erst zu uns, wenn die Schulprobleme schon massiv sind. Denn ein weiteres Defizit unseres Schulsystems ist es, dass die Hochbegabung im Lehramtsstudium, bestenfalls nur angerissen wird. Nur drei bis fünf Prozent aller Lehrer und Erzieher sind auf begabte Kinder spezialisiert. Die Annahme, dass auf 100 Kinder dreizehn begabte und zwei hochbegabte kommen, verdeutlicht schnell das Problem. Sie werden nicht erkannt und bekommen dementsprechend nicht das Umfeld, das sie brauchen, um sich glücklich entwickeln zu können.

Begabtenzentrum Diana Haese: Mit präziser Diagnostik zu individueller Förderung und gesteigerter Lebensqualität
Wie können eure Testverfahren zur Lösung dieser Probleme beitragen? Sind sie speziell hochbegabten Kindern vorbehalten oder können auch Familien von durchschnittlich begabten Kindern von der Diagnostik profitieren?
Unser Angebot beinhaltet nicht nur den Intelligenztest zur Diagnose der Hochbegabung, sondern auch über 70 weitere Testverfahren, die allesamt von Psychologen entwickelt wurden. Das ermöglicht es uns, die individuellen Stärken, Talente und Begabungen eines Kindes herauszufiltern. Das Testergebnis eines Erstklässlers könnte zum Beispiel folgendermaßen aussehen: Mathematisch ist das Kind bereits auf dem Niveau der dritten Klasse, im Lesen auf dem Niveau der zweiten Klasse und in der Rechtschreibung altersentsprechend. Diese präzisen Auswertungen helfen uns dabei, eine individuelle Förderung zusammenzusetzen, die sich auf die Stärken und Begabungen fokussiert – schließlich sind das die Grundlagen für Glück und Lebensqualität. Für die Eltern stellt das Testergebnis in der Regel eine große Erleichterung dar: Die Gewissheit, rückblickende Erkenntnisse und eine klare Perspektive lösen ihren Leidensdruck häufig binnen Minuten auf.
Die Begabtenforschung ist mittlerweile sehr weit. So weiß man, dass sich die gezielte Förderung von Stärken grundsätzlich lohnt – nicht nur bei hochbegabten Kindern. Denn Intelligenz kann wie ein Muskel trainiert werden. In einer bildungsfördernden Umgebung kann die Intelligenz um 10 bis 15 IQ-Punkte gesteigert werden. Umgekehrt können bei fehlender Förderung aber auch ebenso viele IQ-Punkte verloren gehen. Das bedeutet, es gibt eine mögliche Spanne von 30 IQ-Punkten, auf die wir gezielt Einfluss nehmen können. Selbst nach dem Höchststand unserer Intelligenz, den wir mit dem 21. Lebensjahr erreichen, können die zusätzlichen IQ-Punkte noch antrainiert werden.
Diana Haese über die Zusammenarbeit mit ihrem Begabtenzentrum
Wie können Eltern sich die Zusammenarbeit mit dem Begabtenzentrum Diana Haese vorstellen?
Nach einer telefonischen Terminvereinbarung treffe ich die Eltern zu einem Bedarfsermittlungsgespräch. Weil Mütter und Väter ihre Kinder oft unterschiedlich einschätzen, ist es von Vorteil, wenn beide Elternteile dabei sind. Zunächst werden ihnen unsere Räumlichkeiten gezeigt und die Psychologen vorgestellt. Während unseres Gesprächs durchläuft ihr Kind den Intelligenztest und kann dabei selbstständig die Anzahl sowie die Dauer der Pausen festlegen. Manche Kinder knobeln stundenlang und sind dabei völlig in ihrem Element, da sie endlich wieder an ihre Leistungsgrenze gelangen. Andere hingegen verlieren nach einer gewissen Zeit Konzentration und Motivation, sodass gegebenenfalls ein zweiter Termin vereinbart wird. Für jede Familie steht während des gesamten Aufenthalts ein eigener Psychologe zur Verfügung.

Das Ergebnis wird nach drei Tagen per Post oder E-Mail versandt. Je nach Auffälligkeiten oder individuellen Stärken und Schwächen, die durch das Testergebnis deutlich werden, vereinbart der Psychologe einen telefonischen Beratungstermin mit den Eltern. Hier wird dann zum Beispiel besprochen, wie das Kind zu Hause gefördert werden kann, was in Bezug auf die Schule zu beachten ist und wie eventuelle Geschwisterkinder in das Konzept integriert werden können. Zudem analysieren wir, wo Stärken, Begabungen und Talente vorliegen und wo es Schwächen gibt.
“Während sich das Bildungssystem häufig auf die Schwächen fokussiert, sind wir davon überzeugt, dass Schwächen sich durch Stärken ausgleichen können.”
Basierend auf diesem Ansatz gibt es diverse Fördermodelle, die sich leicht in den Unterricht integrieren lassen – ohne Mehrarbeit für die Lehrkraft. Sie ermöglichen es dem hochbegabten Kind, sich selbst herauszufordern und bieten ebenfalls Mehrwert für alle anderen Kinder. Auf Wunsch schreiben wir auch Gutachten für die Lehrkräfte und übernehmen die Kommunikation mit der Schule. Darüber hinaus bieten wir Einzelcoachings für Eltern, Familien und Kinder an.
Diagnose Hochbegabung: Wie die Erkenntnis Leben verändern kann
Gibt es eine Familie, die dir in besonderer Erinnerung geblieben ist?
Obwohl wir in den letzten 16 Jahren unzählige Tests durchgeführt haben, habe ich einen Fall als besonders prägend empfunden. Ein Großvater wurde durch einen Artikel auf das Begabtenzentrum Diana Haese aufmerksam. Er suchte uns auf, weil er sich große Sorgen um seinen Enkel machte. Der 16-Jährige war unglücklich, verließ kaum noch das Haus und aß aus Frust große Mengen. Zudem wies er, wie sein Großvater durch unseren Artikel erfuhr, mehrere Merkmale einer Hochbegabung auf.

Das Testergebnis brachte Klarheit: Der Teenager hatte einen IQ-Wert von 136. Dieses Wissen veränderte sein Leben schlagartig. Ihm wurde klar, warum er sich anders fühlte als Gleichaltrige und vor allem, warum er auf kognitiver Ebene kaum Gleichgesinnte fand. Statt sich weiter zu isolieren, meldete er sich im Fitnessstudio an, nahm 30 Kilogramm ab und lernte seine erste große Liebe kennen. Vor allem, weil ich von seinem Großvater regelmäßig Feedback über diese großartige Veränderung bekommen habe, ist mir die Geschichte dieses jungen Mannes in nachhaltiger Erinnerung geblieben.
Diana Haese zur Gründung des Begabtenzentrums
Wie kam es zur Gründung des Begabtenzentrums Diana Haese und welche Ziele verfolgst du für die Zukunft?
Als gelernte Erzieherin habe ich eine Kita geleitet. Weil ich immer wieder gesehen habe, dass einige Kinder Gleichaltrigen in bestimmten Dingen weit voraus sind, aber keine Beachtung dafür bekommen, beschloss ich, auf sie und ihre Begabungen einzugehen. Ich fragte mich, was diese Kinder brauchen, um glücklich zu sein und fing an, mich intensiv mit Psychologie und Diagnostik zu beschäftigen. Nachdem ich mich über viele Semester hinweg auf Hochbegabung spezialisiert hatte, habe ich im Jahr 2008 das Begabtenzentrum gegründet. Heute haben wir mit Berlin, München und Grevenbroich bei Düsseldorf drei Standorte. Wir beschäftigen 38 Mitarbeiter, von denen ein Großteil Psychologen sind.
Mit unserem Angebot konnten wir schon sehr vielen Familien helfen, doch möchten in Zukunft noch wesentlich mehr Eltern erreichen und aufklären. Deshalb wollen wir uns neben unseren geplanten Standorten in Frankfurt und Hamburg bald auch in Österreich und der Schweiz niederlassen, um den gesamten DACH-Raum abzudecken. Die Mission: Möglichst viele Kinder entdecken und fördern und Familien glücklich machen.

Begabtenzentrum Diana Haese: Wie frühzeitige Intelligenztests spätere Schulproblemen verhindern können
Was würdest du sagen, muss sich am System ändern, damit Hochbegabung mehr Beachtung findet und weniger Probleme verursacht?
Ich bin der Meinung, dass Intelligenztests Teil der U-Untersuchungen für Kinder sein sollten. Zum einen lassen sich Hochbegabungen dadurch frühzeitig erkennen und fördern und zum anderen profitieren auch normalbegabte Kinder von der Analyse und Förderung ihrer persönlichen Stärken. Wir empfehlen, das erste Mal mit zweieinhalb Jahren zu testen, denn viele Kinder sind zu diesem Zeitpunkt in U3-Gruppen eingruppiert, obwohl sie kognitiv bei den Vier- bis Sechsjährigen besser aufgehoben wären.
Um zu prüfen, ob eine vorzeitige Einschulung sinnvoll ist, sollte der zweite Test mit viereinhalb Jahren erfolgen. Vor dem Wechsel auf die weiterführende Schule empfehlen wir, ein drittes Mal zu testen. Schulnoten sagen eben nichts über die Intelligenz aus. Viele Kinder stecken hier bereits in der Langeweile-Spirale fest. Mit dem Intelligenz-Peak im 21. Lebensjahr ist ein vierter und letzter Test ratsam. Diese Vorgehensweise hätte deutliche Vorteile für das Bildungssystem: Eltern bekommen frühe Klarheit, Kinder können das Umfeld und die Förderung bekommen, die sie glücklich machen und Lehrkräfte würden massiv entlastet werden.
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