Ungenutztes Potenzial: Bildungsurlaub für Arbeitnehmende

© Randstad Deutschland GmbH & Co. KG
Nur 3,5 Prozent der Beschäftigten in Deutschland nutzen ihr Recht auf Bildungsurlaub, obwohl 59 Prozent der Arbeitgeber diese Möglichkeit anbieten, zeigt die Randstad-ifo-HR-Befragung (1. Quartal 2023). Dabei bietet Bildungsurlaub Arbeitnehmern die Gelegenheit, wertvolle Kompetenzen zu erwerben, ohne dafür reguläre Urlaubstage zu verbrauchen.

In 14 von 16 Bundesländern haben Beschäftigte Anspruch auf fünf bezahlte Weiterbildungstage pro Jahr. Lediglich Bayern und Sachsen bilden aktuell Ausnahmen. Die durchschnittliche Dauer eines Bildungsurlaubskurses beträgt fünf Tage, optimal geeignet für kompakte Weiterbildungsmaßnahmen. Dennoch scheuen viele Arbeitnehmer bisher, diesen Vorteil zu nutzen – oft aufgrund mangelnder Informationen oder Unsicherheiten beim Antrag.

“Mit Bildungsurlaub nehmen Beschäftigte ihre Karriereentwicklung selbst in die Hand. Sie stärken gezielt ihr fachliches Know-how, verbessern langfristig ihre Arbeitsmarktchancen und gewinnen an Selbstbewusstsein – das macht ihn zu einem echten Karrierebooster”, betont Verena Menne, Director Group HR bei Randstad Deutschland. Arbeitgeber dürfen Bildungsurlaub nicht pauschal ablehnen, allerdings haben sie maximal vier Wochen Zeit, um dringende betriebliche Gründe oder Unvereinbarkeit mit der Urlaubsplanung anderer Mitarbeitender geltend zu machen.

Gefragte Skills 2025 – Digitalkompetenz und Nachhaltigkeit

Zwar tragen Beschäftigte die Kurskosten selbst, doch während des Bildungsurlaubs erhalten sie weiterhin ihr volles Gehalt – ein entscheidender finanzieller Vorteil. Besonders zukunftsrelevant sind Qualifikationen in digitalen Technologien und Nachhaltigkeitsthemen. “Kurse zu KI, Cyber-Security oder Green Skills beispielsweise helfen Beschäftigten dabei, ihre Kompetenzen gezielt auszubauen und auch ihre Arbeitgeber langfristig wettbewerbsfähig zu halten”, erklärt Verena Menne.

Der Bildungsurlaub kann – muss aber nicht – berufsgebunden sein. Auch ein Yoga-Retreat oder eine Studien- oder Sprachreise können grundsätzlich als Bildungsurlaub geltend gemacht werden. Wichtig ist, dass er der politischen, beruflichen oder kulturellen Bildung dient.

Achtung: Da Bildungsurlaub Ländersache ist, sind diese Voraussetzungen nicht überall gleich geregelt. Wichtig ist es, sich als Arbeitnehmende:r frühzeitig über die jeweiligen Möglichkeiten in seinem Bundesland zu informieren.

So geht’s: Praktische Tipps für den Bildungsurlaub

  1. Passenden Kurs finden: Offiziell anerkannte Bildungsangebote sind über diverse Onlineplattformen zu finden. Dabei sollten Beschäftigte auch die Anerkennung und Qualität der Kurse prüfen. Denn: Die Anerkennungen sind in den Bundesländern unterschiedlich geregelt, Interessierte sollten sich deshalb vorher informieren, ob ihr gewünschtes Angebot in ihrem Bundesland anerkannt ist.
  2. Antrag stellen: Vier bis neun Wochen vor Kursbeginn schriftlich beim Arbeitgeber beantragen.
  3. Steuerliche Vorteile nutzen: Kursgebühren und Fahrtkosten lassen sich steuerlich absetzen – wichtig, um die finanzielle Belastung der Fortbildung zu reduzieren.
  4. Mikro-Kurse bevorzugen: Kompakte digitale Formate zu Zukunftskompetenzen wie KI und Cyber-Security ermöglichen flexibles und gezieltes Lernen.
  5. Lernpartnerschaften bilden: Gemeinsames Lernen motiviert, erleichtert die Umsetzung neuer Kompetenzen im Arbeitsalltag und steigert nachhaltig den Lernerfolg.
Über die Randstad-ifo-HR-Befragung

Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q1 2023 (jetzt: Randstad-ifo-HR-Befragung), die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt bis zu 800 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Die Sonderfragen im ersten Quartal 2023 boten einen Einblick in das Urlaubsangebot in Unternehmen.

Über Randstad

Randstad ist einer der weltweit führenden Personaldienstleister mit dem Ziel, so spezialisiert und so fair zu werden wie kein anderes Unternehmen in der Welt der Arbeit. Durch die Unternehmensstrategie “partner for talent” finden, fördern und verbinden wir spezialisierte Talente mit Unternehmen – weltweit, vor Ort und immer mit hoher Geschwindigkeit. Die Angebote unserer Spezialisierungen Randstad Operational, Professional, Digital und Enterprise umfassen den gewerblich-technischen ebenso wie den Professional-Bereich, digitale Talentlösungen sowie End-to-End-Unternehmenslösungen. Wir schaffen leistungsfähige, vielfältige und agile Teams und unterstützen jeden Einzelnen dabei, eine erfolgreiche Karriere mit gleichen Chancen zu erreichen.

Randstad Deutschland ist mit rund 32.200 Mitarbeitenden, darunter 2.200 internen, und 440 Standorten in 300 Städten vertreten. Unser Umsatzvolumen umfasste 2024 1,648 Milliarden Euro. CEO ist Henri Viswat.

Seit über 55 Jahren in Deutschland aktiv, gehört Randstad Deutschland zur 1960 in Amsterdam gegründeten und dort börsennotierten Randstad N.V. mit Sitz im niederländischen Diemen. 2024 hat Randstad mit rund 40.000 Mitarbeitenden weltweit mehr als 1,7 Millionen Menschen in 39 Ländern bei ihrer Suche nach einem für sie passenden Job geholfen und damit einen Gesamtumsatz von 24,1 Milliarden Euro erwirtschaftet.

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