Die Leistungsgesellschaft hat sich in vielerlei Hinsicht als nicht zukunftsfähig erwiesen. In Zeiten von Globalisierung, Digitalisierung und demografischem Wandel braucht es neue Arbeitsmodelle, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Folgerichtig haben sich New-Work-Modelle rasant durchgesetzt – die Corona-Krise hat hierbei als weiterer Beschleuniger gewirkt. Doch was genau hat es damit auf sich und wie wirkt sich der Megatrend New Work wirklich auf unsere Arbeitswelt aus?
New Work: Gehört die kapitalistische Wachstumsgesellschaft bald der Vergangenheit an?
In den letzten Jahren sind immer mehr Menschen zu der Erkenntnis gelangt, dass die kapitalistische Wachstumsgesellschaft, in der wir leben, nicht mehr funktioniert. Die sozialen Unterschiede nehmen zu, die Umwelt wird zerstört und das Individuum gerät immer mehr unter Druck. Die Folgen sind Massenarbeitslosigkeit, soziale Isolation und ein Gefühl der Sinnlosigkeit.
Doch es gibt auch Licht am Ende des Tunnels: Immer mehr Menschen erkennen, dass es einen Ausweg aus diesem System gibt. Sie suchen nach neuen Arbeitsmodellen, in denen Karriere nicht mehr an Geld und Status gekoppelt ist, sondern an Sinnhaftigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang taucht der Begriff New Work immer häufiger auf.
New Work ist keine genau definierte Bewegung, sondern eher ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von unterschiedlichen Ansätzen, die alle eines gemeinsam haben: Sie wollen die Art, wie wir arbeiten, radikal verändern. Zu den bekanntesten Vertretern von New Work gehören Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon, die mit ihren innovativen Geschäftsmodellen die etablierte Arbeitswelt auf den Kopf gestellt haben. Aber auch immer mehr kleinere und mittlere Unternehmen setzen sich für entsprechende Veränderungen ein.
Die Idee von New Work ist es, die Arbeit neu zu denken und sie an die Bedürfnisse des Einzelnen anzupassen. Dabei stehen Flexibilität, Selbstbestimmung und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im Vordergrund. New Work ist also keine utopische Vision, sondern bereits Realität. In immer mehr Unternehmen werden flexible Arbeitszeitmodelle umgesetzt, Homeoffice wird zunehmend akzeptiert und Mitarbeiter werden bei Entscheidungsprozessen stärker einbezogen.
Digitalisierung wird zur Normalität – und damit zum Katalysator von New Work
In den letzten Jahren ist die Digitalisierung in allen Lebensbereichen zur Normalität geworden. Auch in der Arbeitswelt hat sich einiges geändert. Durch die Digitalisierung wird die Arbeit flexibler, mobiler und globaler. Arbeitnehmer können immer häufiger von überall aus arbeiten und müssen nicht mehr an einem bestimmten Ort sein. Dadurch wird die Arbeit beispielsweise auch für Menschen mit Handicap oder Behinderungen leichter zugänglich.
Auch die Globalisierung spielt durch die Digitalisierung eine immer größere Rolle. Unternehmen können Mitarbeiter aus der ganzen Welt anwerben und vernetzen sich immer stärker mit anderen Unternehmen auf der ganzen Welt. All diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass sich die Arbeitswelt grundlegend verändert hat. In Zukunft wird es immer wichtiger, flexibel zu sein und sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen – kein Wunder also, dass New Work auch durch den Einfluss der Digitalisierung zum Megatrend wurde.
Verdrängt das Homeoffice klassische Büroräume?
In Zeiten von New Work ist das Homeoffice ein beliebtes Arbeitsmodell – auch hierauf nahm die Corona-Pandemie zusätzlichen Einfluss. Viele Menschen schätzen die Flexibilität und den Komfort, den das Arbeiten von zu Hause aus bietet. Doch obwohl das Homeoffice immer beliebter wird, sind klassische Büroräume noch lange nicht obsolet – daran wird auch New Work nichts ändern.
Schließlich ist es vielen Unternehmen weiterhin wichtig, ihre Mitarbeiter regelmäßig im Büro zu sehen. Denn in einem Büro können sich die Mitarbeiter besser kennenlernen und vernetzen. Außerdem fördert das gemeinsame Arbeiten im Büro die Kommunikation und das Teamwork. Auch wenn das Homeoffice immer beliebter wird, sind klassische Büroräume durch New Work also noch lange nicht überflüssig. Sie haben ihren Platz in der modernen Arbeitswelt – neben dem Homeoffice.
Stärkere Zukunftsfähigkeit durch New Work
Die Arbeitswelt von morgen wird anders sein als die von heute. Sie wird nicht länger linear und effizient sein, sondern strukturiert und komplex. Sie wird obendrein auf Resilienz statt Effizienz setzen und vor allem eines beherrschen: Die Fähigkeit, sich an Neues anzupassen und schnell zu lernen.
Wenn wir also in der Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen wir uns auf diese neue Art der Arbeit einstellen. Wir müssen lernen, mit Komplexität umzugehen und uns an Neues anpassen zu können. Sowohl der Einzelne als auch gesamte Unternehmen müssen in erster Linie resilient sein – und damit in der Lage, mit Fehlern umzugehen und schnell zu lernen. Nur so können wir im Sinne von New Work künftig erfolgreich sein!