Dieser Artikel stellt vor, was genau Innovationskultur bedeutet und was notwendig ist, um sie erfolgreich umzusetzen.
Was ist Innovationskultur?
Der Begriff Innovationskultur ist immer häufiger zu hören. Dieses Schlagwort klingt interessant und selbstverständlich auch innovativ. In vielen Unternehmen hat die Geschäftsführung jedoch keine klare Vorstellung davon, was das überhaupt genau bedeutet. Deshalb ist es wichtig, zunächst einmal eine Definition der Innovationskultur zu entwickeln.
Die Innovationskultur stellt einen Teilbereich der Unternehmenskultur dar. Diese gibt vor, wie der Betrieb nach außen hin gegenüber Kunden und Geschäftspartnern auftreten will. Außerdem legt sie fest, wie die Interaktionen und das Handeln der Mitarbeitenden intern ablaufen sollen.
Die Innovationskultur bezieht sich auf einen konkreten Aspekt der Unternehmenskultur. Sie gibt vor, wie die Arbeitskräfte und die Geschäftsführung mit Innovationsprozessen umgehen. Außerdem stellt sie dar wie die Betriebsführung diese in die richtigen Bahnen lenken und fördern kann. Ist die Innovationskultur positiv, haben die Angestellten positive Anreize, um neue Ideen einzubringen und Produkte und Prozesse zu verbessern. Bei einer negativen Innovationskultur tritt hingegen das Problem auf, dass neue Vorschläge kein Gehör finden. Die alten Strukturen bleiben stets erhalten.
Warum ist eine positive Innovationskultur wichtig?
Einer der zentralen Aspekte, der eine positive Innovationskultur erforderlich macht, ist der schnelle technische Wandel. Ein extremes Beispiel hierfür ist der Technologie-Sektor. Ein Anbieter, der heute noch das gleiche Smartphone anbietet wie vor zwei Jahren, wird kaum noch Erfolg haben. Auch in anderen Branchen besteht ein hoher Innovationsdruck – vom Autohersteller bis hin zum Anbieter für Haushaltsartikel. In allen Bereichen wünschen sich die Kunden häufig Artikel, die funktionaler, schöner und einfach moderner sind. Selbstverständlich verfügen die meisten Unternehmen über eine Entwicklungsabteilung, die für die Gestaltung neuer Produkte verantwortlich ist. Allerdings stellt es keine Selbstverständlichkeit dar, dass hier immer neue kreative Ideen entstehen, um die Erzeugnisse zu verbessern. Wenn ein Unternehmen hingegen alle Arbeitskräften einbezieht, steht ein enormer Pool für neue Vorschläge zur Verfügung. Um konkurrenzfähig zu bleiben, ist es unverzichtbar, diesen auszunutzen.
Noch wichtiger ist die Innovationskultur bei den internen Prozessen. Die Fachkräfte, die jeden Tag im Betrieb tätig sind, haben häufig einen deutlich besseren Einblick, welche Prozesse effizient ablaufen und wo es Verbesserungsbedarf gibt, als ihre Vorgesetzten. Wenn diese ihre Vorschläge nicht einbringen, führt das häufig dazu, dass ineffiziente Prozesse über Jahre hinweg aufrechterhalten bleiben. Auch Frontline Worker, die jeden Tag in Kontakt zu den Kunden stehen, wissen häufig besonders gut, welche Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen bestehen. Das bietet ein enormes Verbesserungspotenzial und hilft dem Unternehmen dabei, konkurrenzfähig zu bleiben.
Schließlich erhöht eine solche Innovationskultur die Motivation der Angestellten, wenn sie den Eindruck haben, dass die Unternehmensleitung ihre Ideen ernst nimmt. Viele Start-ups sind entstanden, weil eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter eine gute Idee hatte, die sich am bisherigen Arbeitsplatz jedoch nicht umsetzen ließ. Eine schlechte Innovationskultur führt in diesem Fall zum Verlust einer wertvollen Fachkraft, zu neuer Konkurrenz und zu einer verpassten Möglichkeit, selbst ein innovatives Produkt anzubieten.
Wie lässt sich die Innovationskultur fördern?
Einer der wesentlichen Aspekte für eine positive Unternehmenskultur besteht darin, dass die Mitarbeitenden wissen müssen, dass ihre kreativen Ideen erwünscht sind. Dafür ist eine klare Kommunikation der Unternehmensleitung notwendig, die diesen Aspekt herausstellt. Besonders innovative Unternehmen loben außerdem Prämien für gute Vorschläge aus oder fordern die Belegschaft dazu auf, einen Teil ihrer Arbeitszeit für die Entwicklung neuer Ideen zu nutzen.
Darüber hinaus ist im Rahmen der Innovationskultur eine klare und offene Kommunikation sehr wichtig. Wenn eine Arbeitskraft eine neue Idee entwickelt hat und deshalb eine Vorzugsbehandlung erfährt, führt das oft zu Neid und Missgunst beim Rest der Belegschaft. Deshalb ist es wichtig, die Vorschläge offen zu machen und herauszustellen, weshalb das Unternehmen – und damit jede einzelne Arbeitskraft – davon profitiert. Genauso wichtig ist eine offene Kommunikation, wenn sich eine Idee nicht umsetzen lässt. Erhält die Person, die einen Verbesserungsvorschlag gemacht hat, keine Rückmeldung und bemerkt nur, dass die Idee nicht übernommen wird, ist die Enttäuschung groß. Erklären die Vorgesetzten hingegen genau, welche Probleme bestehen, führt das meistens zu mehr Verständnis – und häufig auch zu einer weiteren Verbesserung der Vorschläge.
Schließlich ist im Sinne der Innovationskultur auch eine gute Fehlerkultur unverzichtbar. Wer neue Projekte angeht, macht dabei auch Fehler. Deshalb ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden keine Angst vor Fehlern haben dürfen. So ist es möglich, auch aus Fehlschlägen zu lernen.