Wie manche prominente Mütter Familie und Karriere unter einen Hut bringen

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nach wie vor ein Top-Thema in Politik und Gesellschaft. 71,5 Prozent der Mütter in Deutschland sind berufstätig, davon aber 69 Prozent in Teilzeit. Das Angebot an Betreuungsplätzen kann den Bedarf nach wie vor nicht decken. Die Suche nach einem Kita-Platz oder einer Tagesmutter ist eine Mammutaufgabe. Zudem haben die wenigsten Kindergärten Öffnungszeiten, die sich mit einer Berufstätigkeit der Eltern vereinbaren lassen.

Das sind keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Karriere. Und doch machen immer wieder prominente Mütter von sich Reden, die Familie und Karriere gut unter einen Hut bringen. Businesswoman geht der Frage nach, wie sie das geschafft haben.

Gisela Erler: Als Rabenmutter kritisiert

Gisela Erler (Jahrgang 1946), von 2011 bis 2021 Staatsrätin im Kabinett von Winfried Kretschmann und Tochter des SPD-Politikers Fritz Erler, gilt als die Pionierin der Karrierefrau mit Kind. Sie hat sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Lebensaufgabe gemacht. Ihr Ziel war eine Gesellschaft, in der Frauen Kinder bekommen können, ohne dafür Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. In einer Talkshow 1989 stand sie als Rabenmutter da, weil ihre damals 13 und zehn Jahre alten Söhne beim Vater lebten und sie nur eine Woche im Monat bei ihrer Familie verbrachte. Ihr Lebensmodell stieß auf herbe Kritik, die sie hart getroffen hat. Aber zu Hause zu bleiben, kam für Gisela Erler nicht infrage. Ihr Lebensgefährte half ihr bei der Betreuung ihres ersten Kindes. Später, nach der Geburt ihres zweiten Sohnes, engagierte sie Au-pair-Mädchen oder brachte die Söhne zu einer Tagesmutter.

Ursula von der Leyen: Die Supermutter der Nation

Sie steht an der Spitze der Europäischen Union, war im Kabinett Merkel erst Familien-, später Verteidigungsministerin. Ursula von der Leyen (Jahrgang 1958) gilt von je her als „Supermutter“ und hat in ihrer Zeit als Familienministerin viel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf getan, darunter den Krippenausbau und das Elterngeld. Sie nahm sich von Anfang an immer wieder Zeit für ihre Kinder und die Familie. Das, so gestand sie in einem Interview, musste sie in ihrer Partei erst einmal durchsetzen. Ohne ihren Mann und eine Tagesmutter hätte sie das alles nicht geschafft. Und noch einen guten Rat hat Ursula von der Leyen von ihrer Mutter bekommen: „Nimm dir doch den Moment Zeit“, hatte sie ihr geraten, als eines der sieben Kinder unbedingt die Aufmerksamkeit der Politikerin suchte. Das hätte sie fortan immer beherzigt.

Ingrid Hengster: Perfekt organisiert in Beruf und Familie

Eine, die es in der Welt der Hochfinanz wirklich geschafft hat, ist Ingrid Hengster (Jahrgang 1961): einst Managerin bei der Royal Bank of Scotland, Vorstandsmitglied bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau und seit 2021 Deutschlandchefin bei Barclays. Die erfahrene Investmentbankerin ist verheiratet und hat einen Sohn. Sie wollte unbedingt Karriere machen. Ihrer Meinung nach sollten alle Frauen eine wichtige Position in der Wirtschaft anstreben, egal ob mit oder ohne Kind. Die Österreicherin setzt auf perfekte Organisation, eine Kinderfrau und die Großeltern. Der Beruf bestimmt ihren Tagesablauf, für die Familie bleibt ihr wenig Zeit. Die Zeit aber, die für die Familie zur Verfügung steht, plant sie genauso strikt wie ihren Alltag: Denn kein Augenblick soll verschwendet werden.

Michelle Hunziker: Mit Kindermädchen und Bodyguard unterwegs

Auch für die berühmte Moderatorin, Schauspielerin und Model Michelle Hunziker (Jahrgang 1977) bedeutet die Familie alles. Sie bringt Beruf und Familie unter einen Hut, indem sie Kompromisse sucht und eingeht. Dabei kommt natürlich manches zu kurz. Die beiden noch kleinen Töchter halten die Schweizerin, die inzwischen geschieden ist, jeden Tag auf Trapp. Auf Reisen nimmt Mama Michelle die zwei mit, unterstützt von einem Kindermädchen und ihrem Bodyguard. Auch die älteste Tochter aus erster Ehe springt manchmal als Babysitter ein.

Sarah Connor: “Einfach eine Mutter, die zur Arbeit geht”

Sarah Connor (Jahrgang 1980) sieht sich nicht als Popstar, sondern als Mutter von vier Kindern, die zur Arbeit geht, wie viele andere Mütter auch. Ihren jüngsten Sohn, den inzwischen fünfjährigen Jax, nimmt sie einfach mit auf Tournee. Die Familie kommt bei ihr an erster Stelle, nicht der Beruf. Die bekannte Sängerin weiß aus eigener Erfahrung, dass Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, manchmal sehr anstrengend sein kann. Dann kann es ihr auch einmal zu viel werden. Neben ihrem Dasein als Mutter pflegt sie deshalb ihren „eigenen Kosmos“. Wichtig ist ihr, dass ihre Kinder wissen, dass sie sie liebt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vielleicht gefällt dir auch
gute Instagram-Namen
Mehr lesen

So findet man den perfekten Namen für Instagram!

Eine gute Wahl für den Instagram-Namen ist wichtig, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen und von anderen Nutzern gefunden zu werden. Ein einprägsamer und kreativer Instagram-Name kann dazu beitragen, dass Account und Inhalte bemerkt werden und sich von der Masse abheben. Das wiederum führt zu höherer Sichtbarkeit und schließlich zu mehr Umsatz.
Mehr lesen
Woher weiß ich, was ich will
Mehr lesen

Woher weiß ich, was ich will? 10 Tipps, die Klarheit bringen

Woher weiß ich, was ich will? Diese Frage stellen sich viele Menschen im Laufe ihres Lebens. Aber es kann eine Herausforderung sein, herauszufinden, was man wirklich will, insbesondere wenn man mit vielen Entscheidungen und Möglichkeiten konfrontiert wird. Wir verraten Tipps, die helfen können, Klarheit darüber zu erlangen, was man wirklich will.
Mehr lesen
Weltreise-Planung
Mehr lesen

Ratgeberreihe zum Thema Weltreise: Die Planung – was muss man beachten?

Eines der am häufigsten genannten Traumziele ist für viele Menschen nach wie vor die Weltreise. Allein in Deutschland ergab die Umfrage eines Reiseportals, dass die Weltreise für mehr als ein Drittel der Deutschen immer noch ein unerfüllter Reisetraum ist. Doch wie genau plant man eine Weltreise? Welche Routen empfehlen sich, und mit welchen Kosten muss man rechnen?
Mehr lesen
No-Gos in der Kennenlernphase
Mehr lesen

No-Gos in der Kennenlernphase – Stolpersteine auf dem Weg zur neuen Liebe

Ein aufregendes Kribbeln, ein Hauch von Unsicherheit und die Vorfreude auf das Unbekannte – die Kennenlernphase ist eine Zeit voller emotionaler Achterbahnfahrten. Doch während wir uns bemühen, den besten Eindruck zu hinterlassen, gibt es einige Fallstricke, die vermieden werden sollten. Wir werfen einen Blick auf die “No-Gos” in der Kennenlernphase, um sicherzustellen, dass die Funken der neuen Liebe nicht vorzeitig erlöschen.
Mehr lesen