“Die Pandemie hat das Traumerleben verschlechtert”, bilanziert Professor Michael Schredl vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.
Träume mit Tagebuch und Stift entschlüsseln
Schredl, der selbst an Studien zum Traumgeschehen während der Pandemie beteiligt war, sammelt seit mehr als 30 Jahren Träume. Seine eigenen – inzwischen mehr als 17.000 – und die von Personen, die seine Albtraumsprechstunde für Erwachsene aufsuchen oder an seinen Studien teilnehmen. Für den Wissenschaftler stellen Träume eine Bereicherung dar. Denn wer sich mit ihnen beschäftigt, erhält die Chance, mehr über sich und sein Leben zu erfahren und kann entschlüsseln, was wichtig ist oder bedrückt. Alles, was man für die Traumdeutung benötigt, ist ein Traumtagebuch und Stift neben dem Bett sowie einen spielerischen Zugang. Viele Situationen lassen sich durch die Deutung dann klarer erkennen – und aktiv verändern.
Albträume mit der IRT-Methode behandeln
Es gibt allerdings Träume, die so quälend sind, dass sie Leid verursachen und bei depressiven Menschen sogar das Risiko für Suizide erhöhen. Beim Thema der ausweglosen Situation zum Beispiel versucht man etwas immer wieder, schafft es aber nicht. Das hinterlässt oft ein Gefühl von Hilflosigkeit oder Versagensängsten. Solche Albträume lassen sich behandeln. Mithilfe der Methode Imagery Rehearsal Therapy (IRT), auf Deutsch: Vorstellungs-Wiederholungs-Therapie, können solche bedrohlichen Traumszenen umgeschrieben werden, indem man einen neuen Schluss findet. Der Traum endet dann nicht mehr mit dem Gefühl der Ausweglosigkeit, sondern mit einem Happy End.
Quelle: Wort & Bild Verlag