84 Prozent der Befragten nutzen ihren Camper maximal acht Wochen im Jahr für Urlaube. Lediglich 14 Prozent der Camper verwenden ihr Reisemobil mehr als acht Wochen und gerade einmal zwei Prozent nutzen ihn wöchentlich. Laufende Kosten wie KFZ-Steuer, Versicherung, Gasprüfung und TÜV fallen trotzdem an und machen das eigene Reisemobil zum Geldschlucker. Dem entgegenwirken könnte man, indem man sein Fahrzeug in der ungenutzten Zeit vermietet.
Sharing als Lösung
Laut der Studie können sich knapp zwei Drittel der Befragten vorstellen, ihren Camper über eine Sharing-Plattform zu vermieten, die Versicherungslösungen und Kundenberatung anbietet. Zurzeit sind es allerdings gerade einmal 15 Prozent der befragten Camper, die ihr Fahrzeug über eine Sharing-Plattform (vier Prozent) oder an Freunde und Familie (elf Prozent) vermieten. Damit entgehen den Fahrzeugbesitzern im Schnitt zwischen 4.000 und 5.000 Euro pro Jahr, die man laut Yescapa bei gelegentlicher Vermietung einnimmt (bei häufiger Vermietung liegen die Einnahmen jedoch deutlich höher).
Flexibel und unabhängig: 70 Prozent wählen Campingreise als perfekte Reisemöglichkeit
Trotz enormer Lieferverzögerungen, Materialmangel und Verteuerung auf die Fahrzeuge um teilweise bis zu 35 Prozent, würden sich knapp 90 Prozent der Befragten mit eigenem Campingfahrzeug immer wieder für einen Kauf entscheiden. Lediglich zehn Prozent würden nicht mehr kaufen, da sie den Camper zu wenig nutzen (sechs Prozent) oder der Aufwand zu groß ist (vier Prozent). Auf die Frage, warum die Befragten am liebsten mit dem Camper verreisen, antworteten 70 Prozent, dass flexibles Reisen im Hinblick auf Ort und Zeit das ausschlaggebende Kriterium für den Entschluss zur Campingreise ist.
Die Schattenseite des Camping-Booms: Wenn die Suche nach einem Campingplatz zur Bewährungsprobe wird
Laut der Studie ist für knapp die Hälfte aller Befragten bei der Wahl der Reisedestination eine große Auswahl an Camping-Stellplätzen relevant. Die mehr als 2.800 deutschen Campingplätze mit rund 209.000 Stellplätzen kommen an ihre Grenzen, denn trotz Inflation und hoher Energiepreise verzeichnet das ADAC-Campingportal Pincamp bereits für diesen Sommer eine starke Nachfrage und eine deutliche Zunahme von Platz-Buchungen und Reservierungen. Campingplätze werden zum Pain Point der Branche und es herrscht einiges an Nachholbedarf.
Deutschland will E-Camper. Infrastruktur bleibt ausbaufähig
In den letzten Jahren hat sich das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz auch im Bereich des Reisens deutlich erhöht. 70 Prozent der Befragten können sich vorstellen, in Zukunft auch einen E-Camper für Reisen zu nutzen. Trotz dieser grundsätzlichen Bereitschaft für eine umweltfreundlichere Reise gibt es jedoch einige Herausforderungen, die es zu überwinden gilt. Während Tankstellen für Verbrennungsmotoren an fast jeder Ecke zu finden sind, gibt es immer noch zu wenig Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Ein weiteres Problem ist die begrenzte Kapazität der Batterien von Elektrofahrzeugen. Auch wenn die Technologie in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht hat, und einige E-Camper bereits mit Solarmodulen ausgestattet sind, ist die Reichweite von Elektrofahrzeugen immer noch begrenzt. Dies kann zu erheblichen Problemen führen, insbesondere auf längeren Strecken und in ländlichen Gebieten, wo es schwierig sein kann, eine Ladestation zu finden. Auch in diesem Bereich besteht in Deutschland Handlungsbedarf.
Über die Studie:
Yescapa hat im April 2023 zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Dynata 500 Camper im Alter von 18 bis 65+ Jahren befragt. 256 der Befragten haben ein eigenes Campingfahrzeug. Die übrigen 244 verreisen mit einem Fahrzeug, das sie über Plattformen wie Yescapa mieten.