Fremde, Freunde, Geschäftspartner sowie Familie reagieren nach dem gleichen Muster. Sie machen sich ihr Bild aus Wahrnehmungen, Bewertungen und Emotionen. Daraus entwickelt sich der Umgang mit Personen. Die Selbstreflexion hilft, die Handlungsweise des Gegenübers vorherzusagen. Sie beleuchtet somit die eigenen Ansichten, Taten und Gefühle. Damit fördert sie die Selbsterkenntnis und mögliche Konsequenzen daraus. In diesem Ratgeber geht es darum, wie Selbstreflexion funktioniert. Wie profitiert Frau davon, beruflich und privat.
Was bedeutet Selbstreflexion?
Selbstreflexion ist nichts anderes, als sich selbst von allen Seiten zu betrachten. So ist es das Ziel, mehr über sich selbst zu erfahren und nicht zielführendes Verhalten anzupassen. Für eine gelungene Selbstreflexion ist das eigene Denken, Handeln und Fühlen zu analysieren und zu hinterfragen. Zu Beginn des Prozesses ist nie klar, was dabei herauskommt. Schritt für Schritt nähert sich der Selbstreflektierende dem Kern: seinem Verhalten und den Schlüssen daraus. Erfolgreich angewandt, hilft somit die Selbstreflexion, aus Fehlern zu lernen, sein Handeln zu steuern und positive Reaktionen auszulösen.
Warum ist es wichtig, sich selbst zu reflektieren?
Selbstreflexion ist die Grundlage für die persönliche Weiterentwicklung und die Fähigkeit, Konflikte zu lösen. Denn nur wer sich selbst kennt und versteht, erkennt Zusammenhänge, nutzt Potenziale und begreift das Verhalten anderer Personen. Die Selbsterkenntnis und die Schlüsse daraus brauchen den Rückblick. Es führt kein Weg vorbei an einer ehrlichen und selbstkritischen Auseinandersetzung mit sich selbst. Nur so sind Stärken und Schwächen erkennbar, um sie zu optimieren. Die Vorteile der Selbstreflexion sind:
- Selbsterkenntnis
- Selbstverständnis
- Lernen aus Fehlern
- Ausschöpfen der Potenziale
- Realistische Zielsetzungen
- Zugewinn an Überzeugungskraft
Selbstreflexion ist der Schlüssel zu mehr Erfolg, Selbstzufriedenheit und Glück. Doch welcher Weg führt zum Ziel? Unterscheiden sich die Methoden beruflich und privat? Welche Vorgehensweise ist die beste? Der folgende Leitfaden unterstützt dabei, den eigenen Weg zu finden.
Reflexionsfragen für Führungskräfte und Familienmanager
Wer Antworten sucht, stellt Fragen. Sie sind die Basis jeglicher Selbstreflexion. Vor allem offene oder konkreter öffnende Fragestellungen regen zum Denken an. Sie konfrontieren mit Gedankengängen, Gefühlen und lösen mitunter Irritationen aus. Jeder, der sich im Geiste Fragen stellt, ist verblüfft über die Vielzahl an Antworten. Es gibt nicht die eine richtige Reaktion. Vielmehr macht sich der Selbstreflektierende bewusst, welche Zusammenhänge, Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Wechselwirkungen es gibt. Je mehr Übung jemand in Selbstreflexion hat, umso einfacher erreicht er seine Ziele. Ob beruflich oder privat, nachfolgende Fragen geben Hilfestellung.
Selbstreflexion für Führungskräfte
Reflexionsfragen für Führungskräfte sollen Wirkung bei Mitarbeitern oder Geschäftspartnern zeigen. Offene Reflexionsfragen bringen Licht ins Dunkel, ob etwa bei der Ansprache die Persönlichkeitsstruktur berücksichtigt wurde. Die sogenannten roten und blauen Idealtypen ziehen eine sachliche Argumentation vor, die demnach schnell aufs Wesentliche kommt. Grüne und gelbe Persönlichkeitstypen reagieren hingegen stärker auf zwischenmenschliche Töne. Die nachfolgenden Reflexionsfragen berücksichtigen die rationale und emotionale Ebene:
- Was hat die Zielerreichung gefördert (beispielsweise Motivation der Mitarbeiter)?
- Wo gibt es Verbesserungspotenzial (zum Beispiel die Beteiligung der Mitarbeiter)?
- Welche Erkenntnis wurde gewonnen (etwa Probleme der Mitarbeiter in Ruhe besprechen)?
- Wann hat sich ein gutes Gefühl eingestellt (als der Mitarbeiter den Rat angenommen hat)?
- Wie wurde Feedback eingeholt (Nachfrage beim Mitarbeiter, wie er die Situation erlebt hat)?
Selbstreflexion ist Übungssache. Wer sich am Anfang schwertut oder Hilfe braucht, greift auf professionelle Coaches zurück. Die Erfolgsaussichten der Selbstreflexion sind den Aufwand allemal wert. Durch den permanenten Prozess bleibt die Führungskraft fokussiert und profitiert langfristig davon. Sie gewinnt dadurch an Persönlichkeit, erreicht die gesteckten Ziele und etabliert ein berufliches Netzwerk.
Selbstreflexion für Familienmanager
Die Reflexionsfragen für Familienmanager ähneln denen für Führungskräfte. Nur das Umfeld ändert sich. Im Alltag geht es ebenso darum, Handlungen zu reflektieren sowie daraus zu lernen und wenn nötig, manches besser zu machen. Hilfreiche Fragen dafür sind:
- Habe ich alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte?
- Was lief nicht optimal und warum?
- Was möchte ich verbessern?
- Womit bin ich zufrieden oder unzufrieden?
- Was muss ich verändern, um glücklicher zu sein
- Wie kann ich meine Ziele erreichen?
Kein Meister fällt vom Himmel. Selbstreflexion lässt sich somit lernen und trainieren. Wichtig ist, sie regelmäßig in die Tagesroutine einzubinden. Dafür eignen sich die morgendliche Dusche ebenso wie der Spaziergang am Mittag oder der gedankliche Rückblick am Abend. Somit gelingt es der Familienmanagerin, im persönlichen Umfeld von der Selbstreflexion zu profitieren.