Häufig suchen selbstständige Unternehmerinnen noch nach externen Influencern, um Reichweite und Vertrauen in der gewünschten Zielgruppe aufzubauen. Aber dabei vergessen sie, dass die beste Influencerin immer noch die eigene Persönlichkeit ist. Bei einem größeren Team besteht sogar die Möglichkeit, interne Influencer für eine Mitarbeit als Corporate Influencer zu gewinnen und zu fördern.
Was sind Corporate Influencer?
Corporate Influencer sind die Chefin oder Mitarbeiter, die auf den digitalen Unternehmenskanälen zu unternehmensbezogenen Themen sichtbar mit ihrer jeweiligen Persönlichkeit kommunizieren. Das müssen dann natürlich nicht nur irgendwelche langweiligen Statistiken sein. Die Auswahl der Themen und Contentformate ist frei und muss sich an der Social-Media-Strategie und dem Redaktionsplan orientieren.
Wenn es sich bei Corporate Influencern um Mitarbeiter handelt, dann werden sie für diese zusätzliche Aufgabe offiziell ausgewählt. Bei der Auswahl von Corporate Influencern ist immer Freiwilligkeit wichtig. Denn die Mitarbeiter stehen mit ihrem Gesicht und ihrer Persönlichkeit für die Marke. Das liegt nicht jedem Mitarbeiter im Blut. Bei sehr großen Konzernen gibt es sogar spezielle Corporate-Influencer-Programme mit Dutzenden oder Hunderten Corporate Influencern.
Ein gewisser Social-Media-Hintergrund ist vorteilhaft, aber kein Muss. Denn mit Schulungen und Coaching geht die Lernkurve bei engagierten Corporate Influencern schnell nach oben. Gerade bei neuen Geschäftsmodellen und beim Aufbau einer völlig neuen Brand funktioniert vieles auch über Trial-and-Error.
Welche Vorteile bieten Corporate Influencer?
Egal, ob die selbstständige Unternehmerin selbst als Corporate Influencerin oder Mitarbeiter als Corporate Influencer tätig werden – die internen Markenbotschafter bieten viele Vorteile im Gegensatz zu externen Influencern:
- authentischere Inhalte
- höhere Glaubwürdigkeit
- direktere Kommunikation mit der Öffentlichkeit
- stärkere Vertrauensbildung
- geringerer Organisationsaufwand
- bessere Kundenbindung
- geringere Abhängigkeiten vom Influencermarkt
Bei externen Influencern besteht immer das Problem, dass sie für verschiedene Unternehmen tätig werden. Außerdem steht bei ihnen die Werbung von Produkten und Dienstleistungen im Vordergrund. Für Kunden ist dann nicht immer nachvollziehbar, wie authentisch eine Empfehlung ist. Das Vertrauen in Influencer kommt so über kurz oder lang an ihre Grenzen. Denn die Kunden durchschauen das Spiel des üblichen Influencermarketings schon längst. Mit externen Influencern können zwar die Sichtbarkeit und der Umsatz eines Unternehmens erhöht werden, aber meistens nur kurzfristig und nicht nachhaltig.
Für ein nachhaltiges Interesse braucht es authentische Geschichten und Informationen aus dem Unternehmensalltag. Diese Geschichten und Informationen werden am besten von echten Menschen kommuniziert: eben von Mitarbeitern oder der Chefin selbst.
Wenn die Chefin selbst zum Influencer wird, dann sind die Grenzen zum Personal Branding fließend. Personal Branding ist letztendlich der Aufbau einer individuellen Personenmarke durch die Aktivitäten in vor allem sozialen Medien.
Corporate Influencer zahlen aber nicht nur auf die eigene Personenmarke, sondern vor allem auf die Unternehmensmarke ein. Das ist ein wichtiger Unterschied. Bei selbstständigen Unternehmerinnen, die für ihr eigenes Unternehmen als Corporate Influencer tätig sind, verschwimmen die Grenzen allerdings.
Die wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiche Corporate Influencer
Freiwilligkeit: Selbstverständlich können Unternehmen den Mitarbeiter die Tätigkeit als Corporate Influencer schmackhaft machen. Aber es sollten keine Mitarbeiter gegen ihren Willen mit der Aufgabe betraut werden. Denn Freiwilligkeit bedeutet immer auch eine hohe Motivation und ein hohes Engagement. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Authentizität der Inhalte aus. Wenn eine Unternehmerin selbst Corporate Influencerin wird, dann sollte sie ihr Business mit jeder Faser ihres Körpers leben.
Schulungen: Auch wenn Social Media omnipräsent ist, sind die Contenterstellung und die Kenntnis der Funktionalitäten von Social-Media-Kanälen heutzutage sehr komplex. Corporate Influencer aus der Design-Abteilung, aus dem Lager oder aus der Buchhaltung, die mit Onlinekommunikation bisher wenig zu tun hatten, müssen dementsprechend geschult werden. Aber auch Unternehmerinnen, die ihrer Marke ein Gesicht geben wollen, sollten sich von Experten coachen lassen. So vermeiden sie Fehler und agieren viel produktiver und mit mehr Erfolg.
Corporate Identity: Corporate Influencer müssen entsprechend der Leitbilder und Werte des Unternehmens kommunizieren. Daher müssen sich sie sich ganz besonders mit dem Unternehmen identifizieren können. Sie sind zwar nicht ausschließlich das Sprachrohr des Unternehmens, sondern sollen durch ihre Persönlichkeit Glaubwürdigkeit ausstrahlen. Aber wenn die Corporate Influencer völlig andere Werte und Leitbilder als das Unternehmen haben, dann ist das Engagement nicht erfolgversprechend.
Strategie: Damit Content nicht nur ad hoc nach Lust und Laune entsteht, ist eine Social-Media-Strategie wichtig, an der sich Corporate Influencer orientieren können. Dazu gehören Ziele, Zielgruppen, Personas, Wettbewerber, Auswahl der Social-Media-Kanäle und ein Redaktionsplan. Eine gute Social-Media-Strategie soll Wegweiser sein, aber immer noch genügend Freiraum bei der Umsetzung lassen.
Fazit zu Corporate Influencern
Corporate Influencer sind in der schnelllebigen Onlinewelt glaubwürdige Markenbotschafter eines Unternehmens. Sowohl Unternehmerinnen als auch ihre Mitarbeiter können dabei als Corporate Influencer agieren. Mit authentischen Einblicken und viel Expertise sorgen sie für eine emotionale Bindung zu den Konsumenten und Kunden. So entsteht Vertrauen, welches das Kapital für Sichtbarkeit, Reichweite und Umsätze in der Zukunft ist.