Berühmte Frauen, die historische Spuren hinterlassen haben!

Die kleine Auswahl der beschriebenen Vorbilder und historischen Vorreiterinnen sind nicht nur Beispiele für die immer schon wesentliche Bedeutung von Frauen für die gesellschaftliche Entwicklung, sondern es sind auch berühmte Frauen, die als große Inspiration für viele Lebensbereiche zu sehen sind.

Berühmte Frauen: Florence Nightingale (1820-1910)

Auch wenn ihr Name nahezu jedem irgendwie geläufig vorkommt und eher an eine Schauspielerin oder Sängerin erinnert, wissen heute nur wenige von der eigentlichen Lebensleistung der gebürtigen Britin. Aufgewachsen im wohlbehüteten Kreis der gehobeneren englischen Gesellschaft zeigte die junge Florence schon früh eine sehr gute Beobachtungsgabe und ihr Interesse für Sprachen. Mit neun Jahren war ihr Französisch nahezu perfekt. Die einprägsamen Kindheitserinnerungen der liberal eingestellten Familie, die sich für die Belange der Unterschicht, für Religionsfreiheit und das Gemeinwohl einsetzte, förderte das soziale Engagement innerhalb der Lebensplanung von Florence Nightingale (Titelbild) nachhaltig.

Als die berühmte Frau 17 Jahre alt war, grassierte eine schwere Grippe-Epidemie im Süden Englands. Als eine der wenigen, die sich nicht ansteckten, kümmerte sich Nightingale vier Wochen lang um viele Erkrankte. Persönlich empfand sie dieses Ereignis als eine Art göttlichen Ruf. So hielt sie in einem Brief an ihre Schwester fest, dass sie als Krankenschwester, Hilfspfarrerin, Gouvernante und Ärztin zum Handeln verpflichtet war. Die endgültige Entscheidung, sich in den Dienst der Krankenpflege zu stellen, traf Nightingale fünf Jahre später. Der amerikanischen Arzt Samuel Howe, dem sie damals begegnete, ermutigte sie zu diesem Schritt. Die berühmte Frau Nightingale wollte zunächst eine praktische Ausbildung für ihren Berufswunsch durchsetzen, scheiterte allerdings an den massiven Widerstand ihrer Familie. Denn das Ansehen der Krankenpflegerinnen zu jener Zeit war äußerst gering und Erkrankte wurden in fast allen Fällen zu Hause von der Familie versorgt.

Florence Nightingale lies sich nicht von ihrem Weg abbringen

Florence Nightingale ließ sich dennoch nicht beirren, las alle wichtigen fachbezogenen Publikationen, unternahm während privater Reisen Besuche bei führenden Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen wie der Diakonie in Kaiserswerth, wo sie während eines Urlaubs auch zwei Wochen hospitierte. Allen Widrigkeiten zum Trotz setzten sich die Bestrebungen von Florence Nightingale letztendlich durch. In Paris erlernte sie die medizinische Arbeitsweise und die elementare Praxis der Krankenpflege. Darauf übernahm die berühmte Frau in London die Leitung eines Pflegeheimes und erwarb sich einen hervorragenden Ruf, da sie nur auf die fachgerechte Ausbildung ihres Personals, sondern besonders auf Sauberkeit achtete.

Im Krimkrieg leitete sie unter katastrophalen Umständen eine Abordnung britischer Krankenschwestern für den Einsatz am Militärhospital in Scutari. Hier zeigte sich ihre wahre Stärke, die in Führungskraft und der Organisation aller für die Pflege notwendiger Abläufe bestand. Durch ihr Handeln und ihre Entscheidungen änderte Florence Nightingale das Bild der Krankenpflege in der öffentlichen, gesellschaftlichen Wahrnehmung nachhaltig. Sie gab entscheidende Impulse zur Reformierung des Sanitäts- und Krankenhauswesens. Der gesundheitlichen Versorgung der Armen sowie der Pflege.

Mary Wollstonecraft (1759-1797)

Die Vita der Britin und berühmten Frau Mary Wollstonecraft ist ein Beleg dafür, dass der Wille nach Veränderung und die Kraft des geschriebenen Wortes große Wirkung erzielen können. Als eines von sechs Kindern wuchs Mary unter eher ärmlichen Verhältnissen zunächst in ihrer Geburtsstadt London auf. Um den Lebensunterhalt zu bestreiten, musste die Familie allerdings immer wieder umziehen. So litt die schulische Ausbildung der jungen Mary erheblich darunter. Bereits in dieser Phase entwickelte sie ihre ganz eigenen Bestrebungen, sich möglichst viel Wissen anzueignen. Darüber hinaus reifte in ihr das persönliche Lebensziel, welches neben anderen Punkten auch eine gleichberechtigte Schulbildung für alle Mädchen einforderte.

Mit Anfang zwanzig gründete sich zusammen mit ihren Schwestern eine Privatschule in London, an der sie selbst unterrichtete. Nebenher befasste sich Wollstonecraft immer wieder mit dem Schreiben und war fest entschlossen, auch als Autorin ihren Weg zu beschreiten. Ein Umstand, welcher der berühmten Frau helfen sollte. Als sie nach einem längeren Auslandsaufenthalt nach London zurückkehrte, hatten ihre Schwestern die Privatschule in den finanziellen Ruin getrieben. Nach einigen Aushilfsanstellungen erschien „Mary“, der erste Roman von Mary Wollstonecraft, der ihr ein bescheidenes Einkommen sicherte.

„A Vindication of the Rights of Woman“

Nun hatte die berühmte Frau einen Verleger und reiste im Jahr 1792 zur Zeit der Französischen Revolution nach Paris. Hier knüpfte Wollstonecraft wichtige Verbindungen zu Schriftstellern, Wissenschaftlern und Politikern. Sie interessierte sich für die Werke, Thesen und Auffassungen der in dieser Zeit vermutlich bekanntesten Frauenrechtlerinnen wie der Aufklärerin Olympe de Gouges oder der Historikerin Catherine MacCauley. So entstand in Paris ihr wohl bekanntestes literarisches Werk „A Vindication of the Rights of Woman“. Dies forderte vehement die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Strategisch nicht ohne Hintergedanken widmete Mary Wollstonecraft die Publikation dem französischen Abgeordneten und späteren Minister Charles-Maurice de Talleyrand. Von diesem erhoffte sie sich eine gewichtige zukünftige Rolle bei der Verwirklichung von mehr Rechten für die Frauen. Durch eine Beziehung mit dem amerikanischen Geschäftsmann Gilbert Imlay kam im Jahr 1794 Tochter Fanny in Paris zur Welt. Die große Liebe allerdings blieb unerwidert, denn Imlay wollte Mary nicht heiraten.

Nach der Trennung, der Rückkehr nach London und überwundenen Depressionen heiratete die berühmte Frau schließlich im Jahr 1797 den mit sozialradikalen Ansichten belegten Schriftstellerkollegen William Godwin. Noch im selben Jahr kam Tochter Mary zur Welt. Diese verfasste später als Mary Shelley mit „Frankenstein“ eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur. Ein Talent, dass ihr offensichtlich von ihrer Mutter Mary Wollstonecraft, die kurz nach ihrer Geburt am Kindbettfieber verstarb, in die Wiege gelegt wurde.

Katharina die Große (1729-1796): Eine der berühmten Frauen

Dass Frauen sehr wohl Führungsverantwortung übernehmen können und durchaus in der Lage sind, sich entscheidend durchzusetzen, zeigt der Lebenslauf von Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, die als Katharina die Zweite zur Kaiserin von Russland avancierte. Nach der Kindheit im Stettiner Schloss wurde sie noch in jungen Jahren auf ihre Heirat mit dem russischen Thronfolger, dem Großfürsten Peter Fjodorowitsch vorbereitet. Sie lernte als 14-jährige in Rekordzeit die russische Sprache und konvertierte zum orthodoxen Glauben. Neben der Musik entdeckte die berühmte Frau ihre Vorliebe für die zeithistorischen, politischen Werke von Voltaire und Montesquieu, womit ihr staatspolitisches Verständnis geschärft wurde. Ihr Gemahl, Großfürst Peter, lebte derweil in seiner ganz eigenen Welt. Er spielte mit kleinen Soldatenfiguren und hatte einen überschwänglichen Hang zum militärischen Preußentum.

1762 kam dieser als Kaiser Peter der Dritte an die Macht. Doch Katharina war weit davon entfernt, die staatsmännischen Bestrebungen ihres Gatten zu unterstützen. Peters Reformvorhaben, sein unangemessenes Verhalten und der Sonderfrieden mit Preußen hatten große Teile des russischen Volkes verärgert. Nachdem Katharina genügend Vertraute um sich geschart hatte, wagte sie den Staatsstreich, setzte den eigenen Gemahl ab und ließ sich selbst zur Zarin küren. Peter selbst wurde gefangen genommen und starb kurze Zeit später unter ungeklärten Umständen.

Eine berühmte Frau, die den russischen Herrschaftsbereich maßgeblich erweiterte

In Katharinas Herrschaftszeit fielen wesentliche Reformen. So wie die Umstrukturierung der Verwaltung, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung und die Schaffung eines breiten Bildungswesens. Die berühmte Frau ermöglichte die Ansiedlung von ausländischen, zumeist deutschen Bauern und Arbeitskräften auf russischem Gebiet. Zum Beispiel auf beiden Seiten der Wolga und stand für eine einheitliche Rechtsprechung ein. Ihr aufgeklärter Absolutismus ging einher mit einer aggressiven Außenpolitik. Dies weitete den Herrschaftsbereich Russlands dermaßen aus, wie bei keinem anderen russischen Oberhaupt zuvor.

Bleibe gespannt welche berühmten Frauen der Geschichte uns nächste Woche im letzten Teil dieser Ratgeberreihe erwarten. Den ersten, bereits erschienenen Teil mit drei spannenden Portraits, findest Du hier.