Unter Nachhaltigkeit versteht man eine Strategie, die es einem Betrieb ermöglicht, auch die Ansprüche der kommenden Generationen zu beachten. Gleichzeitig aber soll der wirtschaftliche Erfolg bei Entscheidungen weiter ein zentrales Kriterium bleiben. Dafür eignet sich ein Nachhaltigkeitsmanagement.
Nachhaltigkeitsmanagement: Vielseitiges Umdenken in Unternehmen
Nachhaltiges Wirtschaften soll also auskömmliche Erträge weiterhin ermöglichen, ohne die Lebensgrundlagen unserer Nachkommen zu gefährden. In der Praxis verlangt dieses Verhalten einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen wie etwa Rohstoffen. Alle Bereiche des Unternehmens sind von diesem Umdenken betroffen. Das Nachhaltigkeitsmanagement befasst sich aber nicht nur mit Themen aus dem Bereich der Ökologie, sondern greift zudem soziale, wirtschaftliche und juristische Fragen auf.
Ökologie und Ethik im Alltag des Unternehmens
Das Bundesministerium für Umwelt betont den ganzheitlichen Ansatz des Konzepts. Entstehen etwa während der Herstellung Stoffe, die die Umwelt schädigen, sollten sie fachgerecht entsorgt werden. Oder das Nachhaltigkeitsmanagement kümmert sich um schonende Alternativen.
Aber auch die Qualität der Erzeugnisse ist ein zentrales Thema. Das Nachhaltigkeitsmanagement kümmert sich darum, dass die Produkte so entwickelt werden, dass sie die Umwelt nicht belasten. Zudem gilt die Aufmerksamkeit ihrer Haltbarkeit, und es ist für alle vorteilhaft, wenn sie reparierbar und wiederverwendbar sind. Das schont Ressourcen, und der Kunde weiß die Vorteile eines nachhaltigen Markenprodukts zu schätzen.
Risiken sind ebenfalls eine Aufgabe für nachhaltige Konzepte und für das Nachhaltigkeitsmanagement eines Unternehmens. Eine Unternehmensentscheidung kann etwa gegen bestehende gesetzliche Auflagen verstoßen oder anerkannten ethischen Prinzipien widersprechen. Dann können rechtliche Auseinandersetzungen die Folge sein, oder der Kunde ist mit der Ware unzufrieden. Beispiel: Kinderarbeit in der Textilproduktion. Die oftmals fragwürdigen Praktiken der Modekonzerne beschädigen nicht selten das Image einer Marke.
Systeme und Konzepte für mehr Nachhaltigkeit
Um das Bewusstsein für ein nachhaltiges Wirtschaften zu fördern, gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Konzepten und Systemen die innerhalb eines Nachhaltigkeitsmanagements eingeführt werden können. Sie alle dienen schließlich der Umsetzung von Zielen, die ökologische Aspekte in die Produktion integrieren.
Zu den Maßnahmen, die durch das Nachhaltigkeitsmanagement umgesetzt werden sollen, zählen unter anderem entsprechende Anreizsysteme und sozial verträgliche Arbeitszeitmodelle. Die Corporate Responsibility (CR) ist in vielen Unternehmen bereits ein wichtiger Teil der Strategie. Sie befasst sich mit den besonderen Chancen und Risiken im Spannungsfeld zwischen Megatrends und Kundenerwartung auf der einen und den gesellschaftlichen Anforderungen auf der anderen Seite.
Die Vorteile dank Nachhaltigkeitsmanagement
Nach der Etablierung eines Konzepts mit nachhaltigem Charakter durch das Nachhaltigkeitsmanagement ergeben sich langfristig gesehen Entwicklungen, die wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen.
Neue Zielgruppen gewinnen
Das Umweltbewusstsein ist inzwischen in der Bevölkerung derart entwickelt, dass auch Kaufentscheidungen davon beeinflusst werden. Immer öfter verlangt die Kundschaft nach Auskünften über die Produktionsbedingungen und Strategien des Betriebs. Durch ein Konzept der Nachhaltigkeit ergeben sich in diesen Zielgruppen erhebliche Vorteile im Wettbewerb mit der Konkurrenz.
Die Bindung von Mitarbeitern und ihre Motivation
Auch die Beschäftigten im Unternehmen befassen sich mit Umweltfragen und orientieren sich am Verhalten der Entscheider. Ein überzeugendes ökologisches Nachhaltigkeitsmanagement beeinflusst das Arbeitsklima positiv, und die Leistungsbereitschaft wächst in einer angenehmen Umgebung.
Beständig auch in der Zukunft
Aber auch die Ziele des Unternehmens sind Teil eines nachhaltigen Konzepts. Der Erfolg soll ebenfalls dauerhaft gegeben sein. Das gilt auch und gerade, wenn die Kundschaft ihre Vorlieben mit der Zeit ändert. Oder wenn ökonomische Trends aufkommen wie zum Beispiel die digitale Transformation, die immer neue Herausforderungen bedeuten.
Definitionen von Nachhaltigkeit
Die Politik bemüht sich seit Jahren, die Elemente des nachhaltigen Wirtschaftens genauer zu benennen. Der Brundtland-Report der UNO-Kommission für nachhaltige Entwicklung und Zusammenarbeit (1987) versteht bereits Nachhaltigkeit als ein Verhalten, das die gegenwärtigen Bedürfnisse befriedigt, ohne die Chancen künftiger Generationen einzuschränken.
Etwas jünger sind die Äußerungen anlässlich des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg (Rio+10) aus dem Jahre 2002. Nach der Johannesburg-Deklaration umfasst eine nachhaltige Entwicklung neben wirtschaftlichen auch soziale Aspekte sowie den Umweltschutz.
Die Elemente des Verhaltens für ein Nachhaltigkeitsmanagement
Der Begriff lässt sich aber noch weiter in einzelne Elemente untergliedern. Eines davon ist das Prinzip der Regeneration. Es besagt, dass das Nachwachsen von Ressourcen nicht geschädigt werden darf. Weiterhin besteht eine Pflicht zur Substitution. Wenn sich ein Grundstoff nicht von selbst ersetzt, hat der Nutzer für adäquaten Ersatz zu sorgen.
Die Gerechtigkeit zwischen den Generationen ist ebenfalls ein Kriterium für Nachhaltigkeit. Auch die nach uns Kommenden müssen das Ökosystem der Erde für sich nutzen können. Das Prinzip gilt aber auch für gegenwärtige Interessen. Gemeinsame Ressourcen, etwa Wasser, darf jeder Staat nur schonend verbrauchen und mit Rücksicht auf die Ansprüche aller anderen Beteiligten.